Pleite von MF Global Deutsche Bank wird in den USA verklagt

New York · Für die Deutsche Bank hat die Pleite der US-Finanzfirma MF Global ein juristisches Nachspiel. Zwei US-Pensionsfonds verklagen Abteilungen des Frankfurter Instituts sowie sechs weiterer Geldhäuser, die MF Global bei der Erstellung von Anleihe-Angeboten unterstützt haben.

Die Kläger werfen den Banken vor, in den Prospekten Probleme verschwiegen zu haben, die unlängst zum Kollaps des Brokerhauses führten. Inzwischen zeigen mehrere Unternehmen Interesse an der MF-Global-Beteiligung an der Londoner Rohstoffbörse LME. Unter anderem wolle JPMorgan Chase für den Anteil am weltgrößten Marktplatz für Industriemetalle bieten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Samstag.

Der Zusammenbruch von MF Global hatte Anfang November in der weltweiten Finanzbranche für Aufsehen gesorgt. Mit der am Freitag eingereichten Klage nehmen die Pensionsfonds vor allem finanzstarke Institute ins Visier, um ihre Verluste nach dem MF-Global-Zusammenbruch auszugleichen. Zu den Angeklagten gehören auch Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, Jefferies, JPMorgan und RBS.

Die Deutsche Bank hat mehrfach mit Klagen in den USA zu kämpfen. Zuletzt wurde bekannt, dass das Institut im Streit um Hypothekengeschäfte mit US-Kreditgenossenschaften einen Vergleich mit den Regulierungsbehörden erzielt hat.

MF Global hält 4,7 Prozent an der London Metals Exchange, um die ein Bieterrennen entbrannt ist. In den Kreisen hieß es am Samstag weiter, es werde mit einer raschen Entscheidung gerechnet. Sollte JPMorgan zum Zug kommen, würde die Bank mit knapp elf Prozent zu einem der größten Anteilseigner an dem Traditionsunternehmen werden. Neben Goldman Sachs sollen auch die Chicago Mercantile Exchange sowie die IntercontinentalExchange ein Auge auf die Londoner Börse geworfen haben. JPMorgan war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

(REU)
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