Frankfurt/M. Deutsche Bank muss für Rechtsfälle 1,5 Milliarden zahlen

Frankfurt/M. · Rechtsstreitigkeiten kosten die Deutsche Bank im ersten Quartal rund 1,5 Milliarden Euro. Diese Kosten seien größtenteils steuerlich nicht abzugsfähig, teilte das Geldhaus mit. Trotzdem werde die Deutsche Bank im ersten Quartal einen Gewinn ausweisen und Erträge fast auf Rekordniveau verzeichnen. Die Bank ließ offen, für welche Rechtsfälle die Kosten anfallen. Insider hatten zuletzt berichtet, die Strafe im Skandal um Manipulationen der wichtigen Referenzzinsen Euribor und Libor könne sich auf über 1,5 Milliarden Dollar belaufen. Diese Summe müsse die Bank in einem Vergleich mit den Regulierern in Großbritannien und den USA zahlen.

Die Zahlungen stehen nicht im Zusammenhang mit dem anstehenden Betrugsprozess in München im Fall Kirch. In dem Verfahren gegen den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und vier weitere Ex-Manager des Geldhauses will die Münchner Staatsanwaltschaft den Angeklagten eine systematische Täuschung von Richtern nachweisen. Die Behörde wirft den Angeklagten vor, sich mit Hilfe von Juristen auf eine gemeinsame Strategie geeinigt zu haben, um durch unwahre Angaben vor Gericht Schadenersatzzahlungen an die Erben des Medienkonzerns Kirch zu verhindern. Um die Forderungen abzuwehren, sollen sich die Manager auf eine Version der Geschehnisse vor der Kirch-Insolvenz 2002 geeinigt haben. Als Vorbereitung soll es eine Probe des Prozesses mit verteilten Rollen gegeben haben, in denen ein Jurist den Richter gespielt haben soll.

(rtr)
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