Frankfurt Bundesbank holt Gold aus dem Ausland zurück

Frankfurt · Die Deutsche Bundesbank hat fast 3400 Tonnen Gold und damit den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Weil Kritiker die Sicherheit anzweifeln, holt die Notenbank Tausende Barren zurück. Allein 2014 hat sie 120 Tonnen Gold nach Frankfurt gebracht. Davon stammten 35 Tonnen aus ihren Beständen in Paris und 85 Tonnen aus New York. Die Umsetzung ihres 2013 vorgestellten Gold-Lagerstellenkonzeptes verlaufe reibungslos, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele.

Der Großteil der deutschen Reserven lagert aus historischen Gründen im Ausland, vor allem in den Tresoren der US-Notenbank Fed. Die Wirtschaftswunderjahre hatten Deutschland in den 50er und 60er Jahren viele Dollar eingebracht, die bei der US-Notenbank gegen Gold eingetauscht werden konnten.

Die Bundesbank will bis 2020 mehr als die Hälfte ihres Bestandes in heimischen Tresoren lagern. Dafür sollen 300 Tonnen aus New York und die gesamten 374 Tonnen aus Paris nach Frankfurt überführt werden. Die Bundesbank nutzte die Verlagerung auch, um einen Teil auf den heute marktüblichen Barrenstandard "London Good Delivery" umschmelzen zu lassen, sagte Thiele. Bei Stichprobenkontrollen habe es wie erwartet keine Beanstandungen gegeben, sagte Thiele.

2012 war in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Sicherheit des deutschen Goldes entbrannt. Der Bundesrechnungshof forderte regelmäßige Stichproben der Bestände im Ausland.

(dpa)
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