Frankfurt/Main Bundesbank überweist 1,6 Milliarden weniger an Bund

Frankfurt/Main · Die Deutsche Bundesbank überweist dem Bundesfinanzminister für das Jahr 2014 insgesamt 2,95 Milliarden Euro Gewinn. Das teilte die Frankfurter Bundesbank mit. Wegen der immer niedrigeren Zinsen fällt der Überschuss deutlich geringer aus als im Vorjahr. Damals konnte die Notenbank 4,59 Milliarden Euro an den Bund abführen.

Damit schlägt sich in den Büchern der deutschen Zentralbank die europäische Niedrigzinspolitik nieder: Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt seit geraumer Zeit nur noch einen minimalen Leitzins von 0,05 Prozent.

Für 2015 rechnet die Bundesbank sogar mit einem noch geringeren Bundesbanküberschuss. Belastet wird die Bundesbank-Bilanz auch von hohen Rückstellungen, weil sich aus den zuletzt beschlossenen billionenschweren Ankaufprogrammen für Staatsanleihen neue Risiken ergeben. Eine Auflösung der in den vergangenen Jahren auf 14,4 Milliarden Euro angeschwollenen Rückstellungen sei nicht angebracht, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann.

Er wiederholte seine Bedenken gegen die EZB-Politik des billigen Geldes. Es gäbe keine Deflationsgefahr, sondern niedrige Inflation wegen der fallenden Ölpreise. Die Gefahr sei, dass die Staaten sich an günstige Kredite gewöhnen statt solide zu haushalten.

Die Bundesbank erhöhte gleichzeitig ihre Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum für 2015 von einem Prozent auf 1,5 Prozent.

(dpa/rky)
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