Düsseldorf Deutsches Weihnachtsgeschäft rettet Metro-Bilanz

Düsseldorf · Konsumfreudige Verbraucher in Deutschland haben beim Handelsriesen Metro im wichtigen Weihnachtsgeschäft die Kassen klingeln lassen. Im Heimatmarkt konnte der Konzern mit seinen Großmärkten, dem Elektronikhändler Media-Saturn und den Real-Supermärkten im Dezember den Umsatz um 2,1 Prozent steigern, wie Metro gestern mitteilte. Vor allem bei Media-Saturn brummte das Geschäft. Insgesamt verbuchte der Konzern im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2015/16 aber einen Umsatzrückgang um 1,5 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Metro hatte Geschäfte verkauft, zudem bekommt der stark in Russland engagierte Handelsriese die Rubel-Schwäche zu spüren.

Konzernchef Olaf Koch bleibt aber optimistisch: "Für das Geschäftsjahr 2015/16 blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. An unserer Prognose halten wir fest." Koch hatte für Umsatz und Gewinn eine "leichte Steigerung" angekündigt. Der Manager räumt bei dem weit verzweigten Handelsriesen auf, im vergangenen Jahr hatte er sich von der Warenhaustochter Kaufhof verabschiedet. Aber auch Cash&Carry-Märkte in Griechenland und Dänemark sortierte er aus, das Landesgeschäft in Vietnam veräußerte er - diese Umsätze sind nun nicht mehr in den Büchern. Der Vietnam-Verkauf dürfte den Gewinn im ersten Quartal deutlich in die Höhe treiben: Mit rund 400 Millionen Euro werde sich die Transaktion auf den Gewinn auswirken, bekräftigte Metro.

Deutlich nach oben gingen die Umsätze der Großmärkte in Deutschland, und auch in den Euro-Krisenländern Italien und Spanien legte der Konzern wieder zu. Ein Umsatzrückgang musste Koch dagegen bei Real hinnehmen. Die Kette ächzt seit längerem unter dem harten Wettbewerb mit anderen Supermarktbetreibern. Koch muss Real sanieren. Dabei steht ein Konflikt mit Verdi ins Haus. Die Gewerkschaft hat immer wieder zu Streiks aufgerufen. Real hatte sich aus der Tarifbindung verabschiedet, Koch zufolge liegen die Kosten zu hoch.

(rtr)
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