Düsseldorf Die passende Kamera zu Weihnachten

Düsseldorf · Auch wenn der Markt für Digitalkameras zusehends schrumpft, sind hochwertige Modelle weiter stark gefragt. Profis bekommen starke Spiegelreflexkameras, Sportler raffinierte Action-Cams und Hobby-Knipser gute Alleskönner.

Die Digitalkamera hat ein Problem: Sie hat ihren Zenit überschritten. Seit Jahren schrumpft der Markt für die Geräte. 2014 werden in Deutschland noch 5,2 Millionen Kameras verkauft, 2008 waren es noch 9,3 Millionen Geräte. Smartphones und Tablets werden eben mit immer besseren Kameras ausgerüstet. Doch wer mehr spektakuläre Hochglanzbilder machen will, der braucht eben doch noch etwas mehr als sein Handy mit digitaler Zoomfunktion. Und das zeigt sich auch kurz vor Weihnachten: Digitalkameras gehören noch immer zu den beliebtesten Geschenken - und sei es nur für sich selbst. Der Branchenverband Bitkom rechnet im Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz durch Digitalkameras insgesamt von rund 1,1 Milliarden Euro (minus elf Prozent). "Der Gesamtmarkt ist rückläufig, aber gefragt sind vermehrt hochwertige Kameras", erklärt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Wer sich mit dem Kauf einer Digitalkamera beschäftigt, sollte sich zuerst fragen, welchen Typ er denn braucht. Denn die Unterschiede sind gewaltig, nicht nur beim Preis.

Spiegelreflexkameras Wer sich nicht als Hobby-Fotograf, sondern als Lichtbildner mit Profi-Anspruch versteht, greift zu dieser Geräteklasse. Der Bildsensor hinter dem Spiegel ist groß, der Autofokus meist sehr schnell und genau. Schärfe, Farben, Kontraste und Helligkeit lassen sich beliebig einstellen - die Ergebnisse sind bei entsprechender Erfahrung dementsprechend sehr hochwertig. Objektive und weiteres Zubehör bieten extrem viele Variationsmöglichkeiten. Das begeistert erfahrene Fotografen, stellt Anfänger aber vor Probleme. Einsteigergeräte gibt es schon zum günstigen Preis wie zum Beispiel die Sony Alpha 58 (ab 350 Euro), Testsieger beim Portal "chip.de" war aber die wesentlich teurere Sony Alpha 77 II.

Kompaktkameras Darunter fallen alle Geräte von den kleinen Knipsen für die Jackentasche bis zu stattlichen Kameras mit exzellenten Eigenschaften. Sie haben kein Wechselobjektiv und sind daher weniger flexibel, dafür muss nicht ein ganzer Koffer mit Ausrüstung mitgeschleppt werden. Ein günstiges Modell ist die Panasonic Lumix DMC-Fz72, die es schon für unter 300 Euro gibt. Die Stiftung Warentest kürte aber die Canon PowerShot G1 Mark II dank ihrer glänzenden Eigenschaften bei allen Lichtverhältnissen zum Testsieger. Der Preis mit optionalem Aufstecksucher liegt aber schon bei fast 1000 Euro.

Systemkameras Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras verlieren deutlich an Boden zu Gunsten dieser Klasse. Systemkameras verfügen wie Spiegelreflexkameras über austauschbare Objektive, bieten also viele Gestaltungsmöglichkeiten, ihnen fehlt aber der wegklappbare Spiegel. Dadurch sind sie kleiner, handlicher und vor allem leichter, liefern aber auch exzellente Ergebnisse. Das macht sich im Preis bemerkbar: Eine günstige Systemkamera wie die Olympus OM-D E-M10 fängt derzeit bei rund 560 Euro an. Wer aber 28 Megapixel und Riesenausstattung wie bei "chip.de"-Testsieger Samsung NX1 braucht muss schon 1500 Euro investieren.

Actionkameras Wer die wilde Skiabfahrt filmen oder fotografieren möchte (aus der Perspektive des Sportlers), der lässt die Spiegelreflex lieber im Koffer. Actioncams sind die richtige Ausrüstung. Beliebtester Anbieter ist die von Surfer Nick Woodman entwickelte GoPro - die sind aber auch vergleichsweise teuer. Erste Modelle gibt es schon für unter 100 Euro, Testsieger bei "chip.de" war aber die Panasonic HX-A500 (ab 360 Euro) dank gestochen scharfer Action-Aufnahmen.

(RP)
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