Berlin DIHK: Digitalisierung schafft Jobs

Berlin · Jedes vierte Unternehmen erwartet einer Umfrage zufolge zusätzliche Stellen durch den digitalen Wandel. Zwei Drittel sehen IT-Sicherheit als größtes Risiko.

Jedes vierte deutsche Unternehmen erwartet durch die weitere Digitalisierung der Wirtschaftsprozesse die Schaffung zusätzlicher Jobs. Dies geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter knapp 1500 Unternehmen über Chancen und Risiken des digitalen Wandels hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Demnach erwarten 23 Prozent der Unternehmen, dass die Digitalisierung mehr Mitarbeiter erfordert. "Positive Beschäftigungsimpulse sehen vor allem Unternehmen aus den Bereichen Kommunikation, Industrie oder Handel", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

In Meseberg bei Berlin kommen heute Spitzenvertreter der Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen, um über Stand und Auswirkungen der Digitalisierung zu sprechen.

Über ein Drittel (34 Prozent) geht laut der Umfrage von steigenden Umsätzen durch die Digitalisierung der Arbeitsprozesse aus. Dabei sind die Erwartungen umso positiver, je größer ein Unternehmen ist: 50 Prozent der industriellen Großunternehmen rechnen mit Produktivitäts- und Umsatzsteigerungen, aber nur 27 Prozent der Mittelständler.

Die Arbeitgeberverbände beklagen im Vorfeld des Treffens das nur mittelmäßige Know-how deutscher Schüler und Arbeitnehmer im Umgang mit Computern. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer forderte daher in unserer Zeitung eine umfassende Bildungsoffensive in Schulen, Hochschulen und den Betrieben.

Der Nachholbedarf bei der Qualifizierung spiegelt sich auch in der DIHK-Umfrage: 61 Prozent der Firmen meinen, ihre Mitarbeiter müssten bei der IT-Sicherheit besser ausgebildet werden, 49 Prozent sehen Qualifizierungsbedarf beim Datenschutz. Mit 54 Prozent meinen mehr als die Hälfte der Unternehmen, ihre Mitarbeiter bräuchten beim Prozess-Know-how und der Prozessgestaltung Nachhilfe.

Knapp ein Drittel der Unternehmen sieht der Umfrage zufolge im unzureichenden Breitbandanschluss eine Bremse für die eigene Digitalisierung. Unter den großen Unternehmen geben allerdings nur 16 Prozent eine mangelnde Breitbandanbindung als Hemmnis an.

(mar)
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