Berlin Dobrindt will "jeden Euro" in Breitband stecken

Berlin · Die Frequenzversteigerungen sollen 1,5 Milliarden Euro und bis 2018 bundesweit den Breitbandausbau bringen.

Die Bundesnetzagentur hat gestern den Startschuss für die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen gegeben. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), der durch die Versteigerung den Breitbandausbau in Deutschland vorantreiben will, zeigte sich zuversichtlich. "Ich erwarte einen munteren Wettbewerb", sagte Dobrindt unserer Zeitung. Er kündigte an, "jeden Euro" aus der Versteigerung "in den Ausbau von schnellem Breitband" zu investieren.

Die Versteigerungen waren mit Spannung erwartet worden. Die Frequenzen werden künftig durch eine Umstellung beim Antennen-Fernsehen frei. Drei große Unternehmen bieten mit: Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone. Ob es wirklich zu einem echten Bieterwettbewerb über Wochen kommt, wie das Bundesverkehrsministerium hofft, gilt als offen. Im Angebot liegen drei Frequenz-Pakete für drei Bieter. Rund 1,5 Milliarden Euro sollen mindestens erzielt werden.

Ziel der Regierung ist es, bis 2018 bundesweit flächendeckend eine digitale Anbindung von 50 Mbit pro Sekunde zu erreichen. "Wo sich der Netzausbau wirtschaftlich nicht rechnet, setzt unsere Ausbau-Initiative an", betonte Dobrindt, dessen Förderprogramm noch in diesem Jahr starten soll. Auch die Mobilfunkunternehmen, die Frequenzen ersteigern, verpflichten sich zum Ausbau des Breitbands. In ihren Bereichen müssen sie die Übertragungsrate von mindestens 50 Mbit pro Sekunde sicherstellen und dafür sorgen, dass 98 Prozent der Haushalte Zugang zum mobilen Breitband erhalten. Die Hauptverkehrsachsen wie Autobahnen und ICE-Strecken sollen vollständig angebunden werden.

Aus Sicht des Chefs der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, ist Deutschland mit der Versteigerung der Nutzungsrechte an Mobilfunk-anbieter Vorreiter in Europa. Erstmals kämen Frequenzen aus dem Bereich 700 Megahertz unter den Hammer.

(qua)
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