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Düsseldorf Ecclestone: Ein Patriarch vor Gericht

Düsseldorf · Der Formel-1-Boss soll Ex-Bayern-LB-Vorstand Gribowsky bestochen haben.

Niederlagen sind Bernie Ecclestone fremd. Als Chef der Formel 1, der größten Motorsport-Rennserie der Welt, verbrachte er Jahrzehnte auf der Überholspur. Der 83-Jährige ist ein Macher mit durchgedrücktem Gaspedal, der aus der Rennserie einen Milliarden-Zirkus gemacht hat. Ob es dabei immer mit rechten Dingen zugegangen ist, das will das Landgericht München ab kommenden Donnerstag herausfinden. Der Patriarch der Formel 1 sitzt dann nicht gewohnt am Kommandostand, sondern auf der Anklagebank. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft wiegt schwer: Bestechung eines Amtsträgers mit Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall. Schon vor Prozessbeginn fühlt sich der 83-Jährige als Verlierer, wie er in einem ARD-Interview einräumte: "Weil die Leute schlecht über mich reden, ohne zu wissen, worum es geht."

Es gibt Leute, die behaupten, das ganz genau zu wissen. Ein erster Richter hat sein Urteil nämlich schon gesprochen. Im Februar wies der High Court in London zwar eine Schadensersatzklage gegen Ecclestone in dieser Sache ab, doch der Richter Guy Newey machte ziemlich deutlich, er sehe es als erwiesen dann, dass Ecclestone den damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky geschmiert habe. Die Landesbank sollte ihre Formel-1-Anteile an den von Ecclestone gewünschten Investor CVC verkaufen. Dafür seien laut Anklage in den Jahren 2006 und 2007 44 Millionen Dollar an Gribowsky geflossen. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe. Er sei vielmehr von Gribowsky erpresst worden. Der ehemalige Banker ist bereits zu achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verurteilt worden, weil er das Geld angenommen hat. Auf sein Geständnis hin wurde Anklage gegen Ecclestone erhoben. Für seine Vernehmung sind mehrere Verhandlungstage vorgesehen.

Bis September soll der Prozess dauern. Ecclestone will in der Zeit weiter arbeiten. "Der Richter war sehr freundlich. Ich muss immer nur wenige Tage in München sein, so dass ich weiter zu den Rennen gehen kann", sagte er in der ARD.

(RP)
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