Düsseldorf Ein Viertel der Fernzüge unpünktlich

Düsseldorf · Die Bundesnetzagentur legt eine Marktstudie zur Bahnbranche vor.

Die aktuelle Witterungslage dürfte es der Deutschen Bahn noch mehr erschweren, ihre Pünktlichkeitsziele zu erreichen. Eigentlich hieß die Losung, dass 81 Prozent aller Fernverkehrszüge pünktlich - das heißt mit weniger als sechs Minuten Verspätung - ihr Ziel erreichen. Doch schon vor wenigen Tagen musste Bahnchef Richard Lutz in einem Interview einräumen, dass der Staatskonzern sein Pünktlichkeitsziel aufgegeben habe. Schuld seien die vielen Bauarbeiten am Schienennetz, die aber unvermeidlich seien. Auch die schweren Herbststürme lieferten ihren Beitrag. Die Pünktlichkeit ist schon seit Längerem ein Problem für die Bahn. Denn sie schadet nicht nur dem Ruf, sondern kann richtig teuer werden. Nach aktuellen Daten der Bundesnetzagentur mussten alle Eisenbahnverkehrsunternehmen 2016 an ihre Fahrgäste mehr als 24,7 Millionen Euro zurückerstatten. Die Aufsichtsbehörde ermittelte zudem, dass der Anteil der verspäteten Züge in Relation zu den insgesamt gefahrenen Zügen im Nahverkehr etwas mehr als vier Prozent betragen habe - gegenüber dem Vorjahr ein konstanter Wert. Im Fernverkehr waren 2016 dagegen etwa 75 Prozent der Züge pünktlich, im Güterverkehr sogar nur 69 Prozent.

Die Bundesnetzagentur überprüfte auch die Preispolitik der Eisenbahnunternehmen: Im Nahverkehr haben die Fahrpreise im Zeitraum von 2012 bis 2016 im Durchschnitt um 11,4 Prozent zugelegt, im Fernverkehr stiegen die Preise dagegen deutlich weniger stark - um 5,2 Prozent.

(maxi)
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