Madrid Elf Banken bei Stresstest angeblich durchgefallen
Madrid · Mindestens elf Banken sollen nach Informationen der spanischen Nachrichtenagentur Efe beim europäischen Banken-Stresstest durchgefallen sein. Das würde bedeuten: Sie sind nach Ansicht der Aufsichtsbehörden zu schwach auf der Brust und müssen zusätzliches Kapital aufnehmen. Deutsche Banken seien nicht betroffen, meldete die Agentur unter Berufung auf Finanzkreise. Sie räumte allerdings ein, dass die Informationen nur vorläufig seien und sich bis zur Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse des Stresstests noch ändern könnten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wies den Bericht zurück. "Alles zu diesem Zeitpunkt ist Spekulation", betonte die EZB. Finale Ergebnisse gebe es am Sonntag. Die EZB hat im Euroraum 130 Geldinstitute auf Herz und Nieren geprüft. Im Kern geht es um die Frage: Verfügen die Institute über genügend eigenes Kapital, um im Fall einer neuen Krise nicht in die Knie zu gehen? Parallel hat die europäische Bankenaufsicht EBA ebenfalls Geldhäuser überprüft, darunter auch EU-Institute außerhalb der Eurozone, beispielsweise im wichtigen Bankenmarkt Großbritannien.
Hintergrund der Prüfungen ist der Start der neuen zentralen Bankenaufsicht bei der EZB. Die Notenbank übernimmt am 4. November die zentrale Aufsicht über die 120 wichtigsten Banken im gemeinsamen Währungsgebiet und muss dazu genau über den Zustand der Kreditwirtschaft Bescheid wissen. Mit den Checks will die Zentralbank in Frankfurt/Main sicherstellen, dass ihr nach der Übernahme der Bankenaufsicht keine bösen Überraschungen drohen.
Genaue Zahlen über die Ergebnisse des Stresstests können den Instituten allerdings noch nicht vorliegen. Andernfalls müssten zumindest die börsennotierten Geldhäuser dies direkt dem Kapitalmarkt mitteilen. Sie sollen die Zahlen mindestens 48 Stunden vor der Öffentlichkeit bekommen. Im Test durchgefallene Institute haben sechs bis neun Monate Zeit, um die Lücken beim Eigenkapital zu schließen.
