Frankfurt/Main Eon-Finanzchef verteidigt Vorstoß bei Uniper-Verkauf

Frankfurt/Main · Die abgespaltene Kraftwerkstochter Uniper fühlt sich von der ehemaligen Mutter übergangen.

Der Energiekonzern Eon sieht sich bei dem geplanten Verkauf seines Uniper-Anteils von knapp 47 Prozent an den finnischen Konzern Fortum im Recht - auch wenn der Vorstoß nicht mit der ehemaligen Kraftwerkstochter abgesprochen war. "Das Ziel unserer Konzernteilung war von Anfang an, zwei voneinander unabhängige Unternehmen zu schaffen, die für sich eigene Entscheidungen treffen können", sagte Eon-Finanzchef Marc Spieker der "Börsen-Zeitung".

Dass diese Entscheidungen nicht einfach sein würden, sei innerhalb der gewählten Struktur bewusst gewesen. "Es ist unbestritten, dass die gesamte Uniper-Mannschaft einen tollen Job macht", sagte er. "Fortum hat sich sehr positiv über Uniper und deren Management geäußert und erklärt, ein strategischer, konstruktiver Investor sein zu wollen."

Die Finnen stimmten in den Lobgesang ein: "Das Team leistet ausgezeichnete Arbeit", sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er wolle den Vorstand im Amt belassen. Lundmark entschuldigte sich zugleich dafür, das Uniper-Management mit seinem Kaufangebot überrumpelt zu haben: "Es war unglücklich, dass wir aus juristischen Gründen gezwungen waren, unsere Kaufabsichten öffentlich zu machen, ohne vorher noch mal mit dem Uniper-Vorstand zu reden."

Eon und Fortum hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass sie sich in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf der verbliebenen milliardenschweren Eon-Beteiligung an Uniper befinden.

(dpa)
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