Düsseldorf Eon steht vor Verkauf des Spanien-Geschäftes

Düsseldorf · Favorisierter Käufer ist die australische Bank Macquarie. Der Eon-Aufsichtsrat will in Kürze den Verkauf absegnen.

Immerhin eine gute Nachricht gibt es für den Düsseldorfer Energiekonzern Eon. Er ist bei den Verkaufsverhandlungen für seine spanischen Aktivitäten auf der Zielgeraden, wie es in Branchenkreisen heißt. Der Aufsichtsrat von Eon stehe auf Abruf bereit, um in den nächsten Tagen den Verkauf abzusegnen. Dagegen komme der geplante Verkauf der italienischen Eon-Aktivitäten nicht voran. Ein Konzern-Sprecher erklärte, zu Markt-Spekulationen äußere man sich nicht.

Favorit für den Kauf des spanischen Geschäftes ist die australische Macquarie Bank. Sie hatte vor zwei Jahren bereits das Ferngasnetz von Eon gekauft. Aber auch der spanische Versorger Endesa, den Eon einst vergeblich versucht hatte zu übernehmen, will Teile von Eons Spanien-Geschäfts haben. Endesa hat nach dem Rückzug aus Lateinamerika viel Geld für Zukäufe und ist in Spanien bereits Marktführer. Eon Spanien wird mit rund zwei Milliarden Euro bewertet. Der Düsseldorfer Konzern hatte vor Jahren für eine deutlich höhere Summe seine Geschäfte in Südeuropa ausgebaut, an diesen jedoch nur wenig Freude gehabt.

In Spanien beschäftigt Eon rund 1200 Mitarbeiter. Der Konzern betreibt dort Kraftwerke mit einer Leistung von 3,2 Gigawatt und Ökostromanlagen mit 1,1 Gigawatt. Der Marktanteil im Stromvertrieb ist mit 688 000 Kunden allerdings überschaubar.

Weil der Verkaufsprozess für das Italien-Geschäft so schleppend läuft, hatte Eon laut der Agentur Reuters jüngst die Frist für bindende Angebote von Anfang November bis gestern verlängert. Eon beschäftigt in Italien etwa 1000 Mitarbeiter und beliefert rund 860 000 Strom- und Gaskunden. Das Unternehmen betreibt konventionelle und Ökostrom-Kraftwerke.

(RP)
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