Umstrittener Unkrautvernichter EU-Staaten stimmen erneut über Glyphosat ab

Brüssel · Am Donnerstag sollen die EU-Staaten in einem Fachausschuss über eine Verlängerung der Zulassung des Herbizids Glyphosat abstimmen. In der Bundesregierung gehen die Meinungen über das Unkrautvernichtungsmittel auseinander.

 Die Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittel, das den Wirkstoff Glyphosat enthält (Symbolbild).

Die Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittel, das den Wirkstoff Glyphosat enthält (Symbolbild).

Foto: dpa, ppl fpt tba cul

Der EU-Fachausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel berät am Donnerstag in Brüssel abermals über eine weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat.

In der EU wird seit Jahren über das weit verbreitete Unkrautvernichtungsmittel gestritten. Wissenschaftliche Studien kamen zu unterschiedlichen Schlüssen, ob Glyphosat krebserregend sein könnte oder nicht. Die bisherige Zulassung in Europa läuft am 15. Dezember aus.

In der Bundesregierung ist Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bisher gegen eine Verlängerung, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) jedoch dafür. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist für Glyphosat, will aber Rücksicht auf die laufenden Sondierungen für eine Jamaika-Koalition nehmen - die Grünen sind gegen eine weitere Verwendung.

Schon 2016 musste sich Deutschland deshalb bei einer Abstimmung über die weitere Zulassung enthalten.

Bisher gibt es im Fachausschuss keine Mehrheit für oder gegen eine Verlängerung. Bliebe das so, wäre die EU-Kommission am Zug. Sie hatte schon 2016 wegen einer fehlenden Einigung der Mitgliedstaaten beschlossen, die Zulassung nochmals anderthalb Jahre zu verlängern.

(ate/afp)
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