Berlin EZB-Chef Draghi verteidigt Zinssenkung

Berlin · Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die vor allem aus Deutschland kommende Kritik an der jüngsten Zinssenkung der Notenbank zurückgewiesen. Die Senkung auf nur noch 0,25 Prozent sei nötig gewesen, da die monatlichen Inflationsraten im Euro-Raum seit eineinhalb Jahren rückläufig seien, sagte Draghi gestern bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung". Die Teuerung läge deutlich unter dem Ziel der EZB von "unter, aber nahe zwei Prozent".

Draghi sprach von "Disinflation", wollte aber nicht von einem echten Deflationsrisiko sprechen. Die Ursache der niedrigen Zinsen sei nicht in erster Linie die EZB-Politik, sondern der massive Kapitalzustrom aus dem Ausland nach Deutschland. Draghi wies Spekulationen über einen negativen EZB-Zins für Banken zurück. Aus seinen jüngsten Äußerungen sollte nicht auf dies geschlossen werden.

(mar)
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