Essen Evonik verbündet sich mit IBM

Essen · Künstliche Intelligenz soll helfen, die Wünsche der Kunden zu verstehen.

Der Chemiekonzern Evonik investiert 100 Millionen Euro in ein neues Digitalisierungsprogramm. Dabei will er mit dem US-Konzern IBM sowie der Universität Duisburg-Essen eng zusammenarbeiten. Dies erklärte das Unternehmen gestern, als der Ableger Evonik Digital GmbH in der Essener Innenstadt vorgestellt wurde.

Als ein Projekt will Evonik die Kapazitäten des Computersystems Watson von IBM nutzen, das mit extrem hoher Rechenleistung in der Lage ist, praktisch unbegrenzte Datenmengen selbst dann zu analysieren, wenn diese auf den ersten Blick keinerlei Zusammenhang haben. "Wir wollen besser wissen, wie wir die Kunden unterstützen können", sagte Henrik Hahn, Digital-Chef von Evonik.

Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung der IBM Deutschland, ergänzte: "Wer künftig erfolgreich sein will, kommt an künstlicher Intelligenz nicht vorbei. Mit Watson schaffen wir die Grundlage dafür, dass Unternehmen vorhandenes Wissen klug nutzen und weiterentwickeln können."

Evonik will mit dem Digitalzentrum auch neue Vertriebswege über das Internet ausprobieren. Bisher verkauft der Spezialchemiekonzern seine Produkte praktisch nur an andere Unternehmen, die damit Waren für die Endkunden herstellen. Künftig sollen manche Rohstoffe, wie beispielsweise ein Extrakt aus Blaubeeren zur gesunden Ernährung, für jedermann angeboten werden. "Wir wollen für uns neue Geschäftsmodelle ausprobieren", sagte Hahn.

Das Zentrum soll auch helfen, die großen Werke von Evonik besser zu managen. So sollen Techniker bei der Wartung von Anlagen durch Virtual-Reality-Brillen erfahren, welchen Arbeitsschritt sie am besten als nächstes machen sollten.

(RP)
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