Wiesbaden Exporte nach Russland brechen um 26 Prozent ein

Wiesbaden · Der Konflikt mit Moskau um die Ukraine schlägt massiv auf die deutschen Exporte nach Russland durch. Die Ausfuhren in das Land brachen im August im Vergleich zum Vorjahr um 26,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

In den ersten acht Monaten wurden Waren im Wert von 20,3 Milliarden ausgeführt. Das war ein Minus von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Liste der wichtigsten Empfängerländer für Produkte "made in Germany" sackte Russland auf Rang 13 ab. Im Jahr 2013 hatte Moskau den Angaben zufolge noch den elften Platz belegt. Dabei hatten sich die deutschen Ausfuhren nach Russland bereits 2013 mit einem Minus von 5,2 Prozent schwach entwickelt.

Für die deutschen Maschinenbauer ist Russland der viertwichtigste Absatzmarkt. Daher schmerzt der Exporteinbruch in das Land die mittelständisch geprägte Branche. Sollten weitere gegenseitige Sanktionen auf die Branche durchschlagen, schließt der Branchenverband VDMA ein Export-Minus nach Russland von 35 Prozent im Gesamtjahr nicht aus. Das treffe gerade Mittelständler, die teilweise Kurzarbeit einführen mussten, weil ihr Russland-Geschäft wegbricht, erklärte der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft.

Das schwache Russlandgeschäft hat im August auch die deutschen Exporte insgesamt belastet und die Ausfuhren im Jahresvergleich um ein Prozent ins Minus gedrückt. Damit hätten die Wirtschaftssanktionen zwischen der EU und Russland im August erstmals ihren vollen Effekt entfaltet, erklärte die BayernLB. Auch die Autobranche trifft dabei der Exporteinbruch nach Russland.

(dpa)
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