Rex Tillerson fürchtet Wertverlust seiner Riesen-Ranch Exxon-Chef klagt gegen Fracking-Projekt

Dallas · Die umstrittene Gasfördermethode Fracking hat dem Öl-Giganten ExxonMobil Milliadenumsätze beschert – doch ausgerechnet der Chef selbst möchte nun ein Fracking-nahes Projekt verhindern. Es soll vor der eigenen Haustür gebaut werden.

 Rex Tillerson ist Chef des Ölgiganten ExxonMobil.

Rex Tillerson ist Chef des Ölgiganten ExxonMobil.

Foto: Exxon

Die umstrittene Gasfördermethode Fracking hat dem Öl-Giganten ExxonMobil Milliadenumsätze beschert — doch ausgerechnet der Chef selbst möchte nun ein Fracking-nahes Projekt verhindern. Es soll vor der eigenen Haustür gebaut werden.

Texas gehört zu den heißesten und trockensten Bundesstaaten der USA. Daher sollte der Bau eines Wasserturmes bei den von Dürreperioden gebeutelten Menschen eigentlich Wohlwollen hervorrufen. Schließlich ist Wasser ein hohes Gut und für den Einsatz in der Landwrtschaft und bei der Viehzucht unersetzlich.

Der Wasserturm aber, der in einem Vorort der Metropole Dallas gebaut werden soll, ruft Kritiker auf den Plan. Allen voran Rex Tillerson. Der 61-Jährige ist Chef des Ölmultis ExxonMobil. Ein Unternehmen, das seit Jahren für das Fracking wirbt und mit der umstrittenen Fördermethode Milliardenumsätze gemacht hat.

Liebe zum Geld hört am Gatter auf

Aber auch bei Tillerson hört die Liebe zum Geld und damit auch zum Fracking irgendwo auf. Spätestens am Gatter der eigenen, 33 Hektar großen Pferderanch und des 73.000 Quadratmeter großen Grundstücks.

Wie das "Wall Street Journal" schreibt, sind seit dem Jahr 2007 im Umkreis von Tillersons Anwesen mindestens neun Fracking-Bohrstellen entstanden. Und dieser geplante Wasserturm könnte als Quelle für Wasernachschub dienen. Die Befürchtung: Es werden mehr Lastwagen auf den Straßen unterwegs sein, die zum Turm fahren. Die Folge: mehr Schmutz- und Lärmbelästigung.

Zusammen mit anderen Nachbarn haben die Tillersons eine Klage gegen das Projekt eingereicht. Der Anwalt von Tillerson sagte dem "Wall Street Journal", seinem Mandanten gehe es vor allem um den Wertverlust seines Anwesens. Tillerson sieht seine Cowboy-Idylle in Gefahr.

Gefahren für Grundwasser

Was genau geschieht beim Fracking? Bei dem Verfahren werden Wasser und Sand mit Chemikalien vermischt und dann unter hohem Druck in Schiefergestein gepresst, um dieses aufzubrechen. Dadurch entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen kann.

Fracking ist vor allem wegen Gefahren für das Grundwasser umstritten. Kritiker fürchten durch den Chemikalieneinsatz eine Verseuchung. Die Risiken für die Umwelt schätzen Experten als beträchtlich ein. Denn die Folgen für die Umwelt gelten als noch nicht ausreichend erforscht.

Im Jahr 2009 stieg ExxonMobil ins Schiefergas-Geschäft ein, das mit der Fracking-Methode gefördert wird. Für 25 Milliarden Dollar übernahm Exxon schließlich den Konkurrenten XTO Energy.

(nbe)
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