Fernbusunternehmer gegen zu hohe Kosten für Rollstuhlplätze
Berlin (jd). Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) übt scharfe Kritik an den Vorschriften zur Barrierefreiheit im ab 2013 geplanten Fernbus-System. Der Gesetzesentwurf, der unserer Zeitung vorliegt, sieht vor, dass spätestens ab 2019 alle Fernlinienbusse mit mindestens zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet sein müssen – bei Neuzulassungen bereits ab 2016. BDO-Chef Wolfgang Steinbrück sagte, die Mehrkosten für die Barrierefreiheit würden die Wirtschaftlichkeit des gesamten Systems gefährden.
"Weil es für die Einbauten noch keine Industriestandards gibt, rechnen wir mit Kosten in Höhe von mehr als 50 000 Euro pro Bus." Das werde Firmen an die Existenznot führen und auf die Ticketpreise durchschlagen, sagte er. Sören Bartol, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, wies die Kritik zurück: "Durch die lange Fristregelung hat jede Firma genug Zeit, die Neuanschaffungen zu planen."