Griechenland Athen schließt Rückkehr zur Drachme nicht mehr aus

Athen · Die griechische Regierung schließt ein Ausscheiden aus der Eurozone nicht mehr kategorisch aus. Regierungssprecher Pantelis Kapsis sagte am Dienstag, dass die Gespräche in den kommenden Monaten mit internationalen Finanzinspektoren "alles entscheiden" würden, einschließlich den Verbleib in der Eurozone.

Zehn Jahre Euro - Erinnerungen an den Start der Einheitswährung
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Griechenlands Staatsfinanzen werden derzeit mithilfe einer Rettungszahlung der EU in Höhe von 110 Milliarden Euro aus dem vergangenen Mai flüssig gehalten. Eine zweite Zahlung in Höhe von 130 Milliarden wurde zwar bereits im Oktober bewilligt, ihre Umsetzung ist jedoch an Bedingungen geknüpft. Sollte diese Umsetzung scheitern, "sind wir aus dem Euro raus", sagte Kapsis.

Zu den Bedingungen gehört, dass von privaten Gläubigern gehaltene Staatsschulden in Höhe von rund 100 Millionen Euro abgeschrieben werden müssen. "Dieses Abkommen muss unterzeichnet werden, sonst sind wir raus aus den Märkten und die Dinge werden noch schlimmer", sagte Kapsis einem privaten Fernsehsender.

Keine leichte Lösung in Sicht

Im Gegenzug für die erste Rettungszahlung hatte Griechenland ein ungeliebtes Sparpaket durchgesetzt, um sein Defizit in den Griff zu bekommen. Die Staatsschulden hatten im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt neun Prozent erreicht. Kapsis sagte am Dienstag, dass weitere Einschnitte, vielleicht auch neue Steuern nötig seien. Man könne schließlich nicht den öffentlichen Dienst schließen. "Es gibt keine leichte Lösung", sagte der Regierungssprecher.

Die Details der Vereinbarung sollen im Januar mit den Inspektoren der EU, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds ausgehandelt werden. Griechenland könne die Zustimmung zur nächsten Tranche der Rettungszahlung "nicht für selbstverständlich" erachten, sagte Kapsis.

(APD)
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