Landflucht soll gestoppt werden Berlin vergibt Mikro-Kredite für Kleinunternehmer

Berlin · Die Bundesregierung will mit einer neuen Strategie für den ländlichen Raum den Trend der Landflucht in Deutschland stoppen. Dafür wird das Bundeskabinett am Mittwoch ein Strategie-Papier verabschieden, das unserer Redaktion vorliegt.

Derzeit leben 65 Prozent der Bevölkerung außerhalb von Großstädten. Typisch für alternde und schrumpfende Gesellschaften ist eine Landflucht, bei der vor allem junge, gebildete Menschen in die Ballungsräume abwandern. "Ziel der Bundesregierung ist es, das jeweilige Potenzial der ländlichen Räume zu fördern und sie fit für die Zukunft zu machen", sagte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) unserer Redaktion.

Auch der Großteil der 3,5 Millionen Wirtschaftsbetriebe findet sich weiterhin in der Fläche. Die Bundesregierung will künftig vor allem Kleinunternehmer und Existenzgründer auf dem Land unterstützen. Dafür hat sie einen insgesamt 100 Millionen Euro schweren Mikrokredit-Fonds aufgelegt. Die Mini-Betriebe, die von Banken kein Geld erhalten, können aus dem Fonds bis zu 20 000 Euro für ihre Betriebe bekommen.

Als Strategie, um die Abwärtsspirale aus Wegzug und zurückgehender Infrastruktur im ländlichen Raum zu stoppen, nennt der Regierungsbericht noch eine Reihe anderer Felder: Ein Augenmerk gilt dem Ausbau der Breitbandanschlüsse. Der Ärztemangel soll mit Hilfe von Pflegekräften bekämpft werden, die teilweise ärztliche Tätigkeiten übernehmen dürfen. Und um das Bildungsangebot auf dem Land zu sichern, sollen die Einrichtungen stärker als bislang zusammenarbeiten.

(RP/felt)
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