Aktienmarkt Dax schafft sattes Jahresplus

Frankfurt/Main · Dem Deutschen Aktienindex (Dax) ist zum Schluss die Puste ausgegangen: Der letzte Handelstag des Jahres an der Frankfurter Börse schloss im Minus. Auf Jahressicht legte der Dax aber deutlich zu.

 Die Dax-Kurve in Frankfurt am Main kurz nach Handelsschluss.

Die Dax-Kurve in Frankfurt am Main kurz nach Handelsschluss.

Foto: dpa, fru nic

Die Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt ist 2017 ins Wasser gefallen - und auch die Marke von 13.000 Punkten hat der Dax am letzten Handelstag nicht verteidigen können. Der Deutsche Aktienindex verlor am Freitag 0,48 Prozent und notierte am Ende bei 12.917,64 Punkten. Im Jahresverlauf hatte er die Marke von 13.500 Punkten locker übersprungen.

Gemessen an der Entwicklung des ganzen Jahres können viele Anleger aber zufrieden sein: In den zurückliegenden zwölf Monaten legte der Index der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen um 12,51 Prozent zu. Das Plus fiel damit deutlich größer aus als im Schnitt der vergangenen Jahre.

Zu dem satten Jahresgewinn trug die anhaltend lockere Geldpolitik der Notenbanken weltweit bei, auch wenn die USA seit 2015 erste, allerdings extrem behutsame Schritte unternimmt, um diese Phase ausklingen zu lassen. Eine über sechs Jahre währende Aufwärtsphase gab es für den Dax, der im neuen Jahr seinen 30. Geburtstag feiern wird, noch nie.

Mit Blick auf Einzelwerte schlug sich diese Entwicklung 2017 für mehr als zwei Drittel der Aktien im Dax in Kursgewinnen nieder, wobei die Lufthansa mit einem Kursplus von rund 150 Prozent ganz oben lag. Endlich beigelegte Tarifstreitigkeiten mit den Piloten und die Pleiten von Air Berlin und Alitalia kamen ihr zugute. Die Aktie von ProSiebenSat.1 war dagegen mit einem Jahresverlust von fast 22 Prozent das Schlusslicht.

Der MDax der mittelgroßen Werte schloss am Freitag nahezu unverändert bei 26.200,77 Punkten - ein Plus von gut 18 Prozent. Hier waren die Aktien von Uniper auf Jahressicht der Liebling mit einer knappen Wertverdoppelung. Die Aussicht auf hohe Ausschüttungen des Kraftwerksbetreibers lockte die Anleger. Die Papiere von Steinhoff dagegen waren größter Verlierer mit einem Minus von fast 94 Prozent. Der Möbelhändler befindet sich wegen Bilanzunregelmäßigkeiten in einer schweren Krise.

Der Technologiewerte-Index TecDax ging am Freitag mit einem kleinen Plus von 0,19 Prozent auf 2529,04 Punkte aus dem Tag - im Gesamtjahr verzeichnete er damit einen Wertzuwachs von knapp 40 Prozent. Favorit waren Aixtron-Papiere. Die Hoffnung auf eine Geschäftserholung des Maschinenbauers für die Halbleiterindustrie verhalf zu einem beeindruckenden Plus von 274 Prozent in diesem Jahr. Wer Nordex-Aktien im Depot hat, muss hingegen einen Verlust von mehr als 56 Prozent verkraften; die Aussichten für kleinere Windkraftanlagenbauer hatten sich beträchtlich eingetrübt.

Der EuroStoxx 50 schloss am Freitag mit einem Minus von 0,58 Prozent bei 3503,96 Punkten und knüpfte an seine jüngste Schwächeperiode an. Damit summierte sich das Wochenminus auf 1,4 Prozent und der Monatsverlust auf rund 1,9 Prozent. Das Börsenjahr 2017 beendete der Leitindex der Eurozone aber mit einem Gewinn von rund 6,5 Prozent und und konnte das sechste Jahr in Folge in positivem Terrain abschließen.

Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1993 (Donnerstag: 1,1934) US-Dollar fest.

(wer)
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