Börse Dax verliert leicht in schwachem Handel

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Montag seiner jüngsten Aufholjagd Tribut gezollt. In den letzten Handelsminuten gab der deutsche Leitindex nach und beendete den Tag mit minus 0,25 Prozent auf 11.092 Punkte.

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Zuvor hatte er sich kaum verändert präsentiert und seine leichten Tagesverluste wettmachen können. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,17 Prozent auf 21 261,41 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax trat mit minus 0,08 Prozent bei 1827,70 Punkten auf der Stelle.

"Dem Dax hat der Elan gefehlt", sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Die verkürzte Handelswoche in den USA durch den Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag dürfte seiner Ansicht nach zusätzlich "eher blockierend" wirken. Allerdings hatte das deutsche Börsenbarometer in der vergangenen Woche ungeachtet der Terrorsorgen um fast 4 Prozent zugelegt und damit wieder sein Niveau von Mitte August erreicht hatte.

Die Investoren hatten ihr Augenmerk unverwandt auf den erhofften weiteren geldpolitischen Lockerungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) gelassen und erwarten zudem ein behutsames Tempo bei möglichen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed.

Konjunkturseitig überraschten die Daten zur Unternehmensstimmung im Euroraum positiv. Helaba-Analyst Ulrich Wortberg sprach von einem intakten Wachstumsszenario, dessen Einfluss auf den Aktienmarkt sich aber in Grenzen gehalten habe. "Die EZB scheint sich von ihrem Vorhaben nicht mehr abbringen zu lassen, die Geldpolitik in der kommenden Woche weiter zu lockern", begründete Wortberg.

Schlusslicht im Dax waren einmal mehr die Aktien von RWE, die um knapp 5 Prozent nachgaben. Die Worte von Konzernchef Peter Terium, dass es dem Versorger zur Ankurbelung des Wachstums an Geldgebern mangele, ließen die Investoren hellhörig werden. Sorgen über eine Kapitalerhöhung kamen auf, da Terium im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe) auch diese Möglichkeit in Betracht zog.

Im Fokus blieb weiter auch der Abgasskandal bei Volkswagen. Amerikanische Umweltbehörden nahmen weitere Autos des Wolfsburger Herstellers ins Visier, was die VW-Vorzugsaktien allerdings nur zeitweise belastete. Sie schlossen mit einem Plus von 1,34 Prozent und legten damit nun bereits den siebten Handelstage in Folge zu. Seit Bekanntwerden des Abgasskandals Mitte September bis zum aktuellen Tag haben die Papiere dennoch rund ein Drittel an Wert eingebüßt.

Im MDax gewannen die Anteilsscheine von Wincor Nixdorf als Spitzenwert etwas mehr als 6 Prozent auf 48,60 Euro. Der angeschlagene Geld- und Kassenautomaten-Hersteller steht kurz vor der Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold. Der bietet 38,98 Euro in bar sowie 0,434 Diebold-Anteile für jede Aktie des MDax-Konzerns. Damit wird die Wincor-Nixdorf-Aktie laut Angebotsprospekt mit 52,50 Euro bewertet. Der tatsächliche Preis hängt allerdings vom aktuellen Diebold-Kurs sowie dem Euro-Dollar-Verhältnis ab. Der Unternehmenswert inklusive Schulden liege damit bei 1,7 Milliarden Euro.

Der EuroStoxx-50-Index verlor zum Wochenstart 0,21 Prozent auf 3445,26 Punkte und auch die Börsen in London und Paris gaben moderat nach. In den USA legten die wichtigsten Indizes dagegen zum europäischen Handelsschluss leicht zu.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,35 Prozent auf 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 140,14 Punkte. Der Bund Future verlor 0,36 Prozent auf 157,39 Punkte. Der Kurs des Euro fiel am Abend kurzzeitig unter 1,06 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0631 (Freitag: 1,0688) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9407 (0,9356) Euro.

(felt/dpa)
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