Sinkende Ölpreise Börsenkurse in China erneut auf Talfahrt

Tokio · Die Börsenkurse in China sind am Dienstag abermals eingebrochen. Beobachter machen vor allem die sinkenden Ölpreise als Grund dafür verantwortlich.

 Die Börse in Hongkong.

Die Börse in Hongkong.

Foto: ap

Der Shanghaier Composite Index und der Shenzhen Component Index sackten am Dienstag um mehr als sechs Prozent ab. Der ChiNext für Technologiewerte, der dem amerikanischen Nasdaq ähnelt, verlor sogar über sieben Prozent. Die Märkte kamen besonders in der letzten Stunde des Handels ins Rutschen. Investoren scheinen verunsichert, ob die Regierung von ihren bisherigen massiven Eingriffen zur Stabilisierung der Kurse Abstand nehmen wird.

Zum Handelsschluss lag der Shanghai Composite nach einem Verlust von 6,4 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2014. Auch an anderen asiatischen Handelsplätzen ging es abwärts. So sank der japanische Nikkei-Index um 2,4 Prozent, der Kospi in Südkorea um 1,2 Prozent und der Hang Seng in Hongkong um 2,3 Prozent.

Der Verfall der Energiepreise schürt Sorge, dass sich die Wirtschaft vor allem in China schwächer entwickelt als gedacht und dass auf dem Markt ein Überangebot herrscht, unter anderem, weil auch der Iran nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen wieder exportieren darf.

Zu Jahresbeginn waren die Kurse der chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen bereits zwei Mal um mehr als sieben Prozent abgestürzt. Damals wurde der Handel wegen eines neuen Schutzmechanismus ausgesetzt. Dieser Automatismus wurde inzwischen wieder abgeschafft, weil er die Anleger nicht wie gewünscht beruhigte, sondern noch nervöser machte.

Die weiter schwachen Rohölpreise haben am Dienstag auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt. Nachdem bereits die Börsen in den USA und in Asien mit teils massiven Verlusten auf den neuerlichen Ölpreiseinbruch reagiert haben, büßte nun auch der Dax kurz nach Handelsstart 1,41 Prozent auf 9599, zehn Punkte ein.

(das/ap/dpa)
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