Deutschlands Währungshüter Bundesbank macht Rekord-Rückstellung

Frankfurt/Main · Die Euro-Schuldenkrise hat auch 2012 tiefe Spuren in der Bilanz der Deutschen Bundesbank hinterlassen. Die Rückstellungen zur Risikovorsorge wurden kräftig erhöht und drückten so auf den Gewinn.

Hintergrund: Der Euro-Rettungsschirm
Infos

Hintergrund: Der Euro-Rettungsschirm

Infos
Foto: afp, GIUSEPPE CACACE

Die Bundesbank erhöhte ihre Rückstellung für allgemeine Wagnisse um 6,7 Milliarden auf den Rekordwert von 14,4 Milliarden Euro. Zwar erhöhte sich der Gewinn leicht auf 664 (Vorjahr: 643) Millionen Euro, wie die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Doch die kräftige aufgestockte Risikovorsorge verhinderte eine höhere Überweisung an den Bundesfinanzminister.

Deutschlands Währungshüter sehen vor allem Risiken durch die europäische Geldpolitik: Die Europäische Zentralbank (EZB) flutet die Märkte seit Monaten mit extrem billigem Geld und hatte in der Vergangenheit zudem über die nationalen Notenbanken Anleihen von Krisenstaaten gekauft.

Letzteres brachte allerdings auch hohe Zinserträge, von denen die Bundesbank als größter Kapitalgeber der EZB profitierte: Die Zinseinnahmen als wichtigste Quelle des Bundesbankgewinns erhöhten sich im vergangenen Jahr auf 11,0 (8,6) Milliarden Euro. Netto ergab sich ein Zinsertrag von 8,3 (4,8) Milliarden Euro.

(dpa/jre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort