+++ Finanzkrisen-Ticker +++ Bush und Merkel beraten am Telefon

Düsseldorf (RPO). Die Finanzkrise hält die Welt in Atem. Immer wieder neue Meldungen von Börsen und Banken schüren die Angst der Bürger. Wir fassen alle aktuellen Entwicklungen an den Märkten für Sie in unserem Ticker zusammen.

Wie aus faulen Krediten ein globales Problem wurde
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+++ 20.11 Uhr: US-Präsident George W. Bush und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben am Mittwoch telefonisch über die weltweite Finanzkrise beraten. Bush habe die Kanzlerin angerufen, um die Maßnahmen seiner Regierung zur Stabilisierung der Finanzmärkte zu erläutern, teilte seine Sprecherin Dana Perino in einer schriftlichen Erklärung in Washington mit.

+++ 18.16 Uhr: Ein turbulenter Tag für den Deutschen Aktienindex: Der Dax kletterte nach den internationalen Leitzinssenkungen zwar zunächst bis an die Vortagsmarke von 5326 Punkten heran. Doch bis Handelsschluss fiel er wieder um 5,9 Prozent auf 5013,62 Punkte. Das war der niedrigste Stand seit Herbst 2005.

+++ 17.28 Uhr: Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) lässt einem Zeitungsbericht zufolge prüfen, ob die Bundesregierung eine Mitschuld am größer gewordenen Finanzloch des Instituts trägt.

+++ 17.18 Uhr: Um das 700-Milliarden-Doller-Paket zur Rettung der Finanzmärkte zu finanzieren will das US-Finanzministerium will mehr staatliche Schuldverschreibungen verkaufen. In einer Erklärung heißt es, das so "schweren Verwerfungen im Markt" entgegengewirkt werden soll. Die Nachfrage nach US-Schuldverschreibungen ist in der Finanzkrise steil gestiegen.

+++ 17.10 Uhr: Rohöl und Benzin werden immer billiger. Der Ölpreis fiel am Mittwoch pro Barrel um 1,44 Dollar auf 88,64 Dollar. Fachleute befürchten, dass die Finanzkrise mit Macht auf die Realwirtschaft übergreift und der Ölverbrauch sinken wird. Gegenüber den Höchstständen vom Juli ist der Ölpreis um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

+++16.30 Uhr: Nachdem der amerikanische Dow Jones Index in dieser Woche bereits 875 Punkte eingebüßt hat, öffnete er deutlich unter dem Vortagsstand, schaffte dann aber ein Plus von 1,56 Prozent auf 9594 Punkte.

+++15.11 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat für die USA und Deutschland die Wachstumsprognose gesenkt. In Deutschland werde sich das Wachstum in diesem Jahr auf 1,8 Prozent verlangsamen, hieß es am Mittwoch in Washington. In den USA sei 2008 mit einem Wachstum von nur noch 1,6 Prozent zu rechnen, und im kommenden Jahr nur noch mit einem geringen Plus von 0,1 Prozent.

+++ 15.06 Uhr: Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sieht den Auslöser für die weltweite Finanzkrise in fehlender Hinwendung zur Religion. Die zusammenbrechenden Bankensysteme bewiesen, dass nun "Gottes Vorhersage eintrifft, dass Tyrannen und Korrupte gehen und durch die Frommen und Gläubigen ersetzt werden müssen", sagte Ahmadinedschad am Mittwoch in einer Fernsehansprache. Die Vorherrschaft der "internationalen Diebe" sei nun vorüber. Die Ursache für ihre Niederlage sei die Abkehr von "Gottesglauben und Frömmigkeit", sagte der als Kritiker der USA bekannte iranische Staatschef.

+++ 13.04 Uhr: Mehrere Zentralbanken haben angesichts der Finanzkrise in einer gemeinsamen Aktion ihre Leitzinsen gesenkt. Die Europäische Zentralbank beschloss am Mittwoch in Frankfurt am Main, den Leitzins für die Euro-Zone um 0,5 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent zu senken. Beteiligt an der Aktion haben sich auch die Zentralbanken der Schweiz und Großbritanniens. Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch die Zinsen um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent gesenkt. Auch die Bank of England senkte den Zins um 0,5 Prozentpunkte.

+++ 12.15 Uhr: Angesichts der weltweiten Finanzkrise hat der britische Premierminister Gordon Brown einen europaweiten Aktionsplan vorgeschlagen. Die britische Regierung habe andere EU-Staaten zu Beratungen über Vorschläge für ein mittelfristiges Finanzierungspaket eingeladen, die ihnen am Morgen übermittelt worden seien, sagte Brown am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzminister Alistair Darling. Er habe das Vorhaben mit dem französischen Staatschef und amtierenden EU-Ratspräsidenten Nicolas Sarkozy besprochen. Zuvor hatte die britische Regierung ein milliardenschweres Hilfspaket für die größten Banken des Landes veröffentlicht.

+++ 11.46 Uhr: Mit einem deutlichen Absatzeinbruch hat BMW die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu spüren bekommen. Die Verkäufe des Konzerns brachen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,6 Prozent ein, wie der Münchner Autobauer am Mittwoch mitteilte. Insgesamt konnte der Konzern im vergangenen Monat nur noch 121.621 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkaufen und damit fast 21.000 weniger als ein Jahr zuvor. Allein bei der Kernmarke BMW ging der Absatz um 16,4 Prozent auf knapp 99.000 verkaufte Fahrzeuge zurück.

+++ 9.47 Uhr: Der deutsche Börsenleitindex Dax ist am Mittwochvormittag unter die Marke von 5000 Punkten gefallen. Der Index gab gut sechs Prozent auf 4999 Punkte nach. Zu dem Ausverkauf der Aktien haben Händlern zufolge Befürchtungen geführt, dass Banken zahlungsunfähig sein könnten. Am Morgen hatte der japanische Nikkei-Index 9,4 Prozent verloren und war auf den niedrigsten Stand seit Oktober 1987 gefallen.

+++ 8.19 Uhr: Mitten in der Finanzkrise kaufen die Menschen in den USA mehr Fernseher und Computer. Derzeit werden etwa rund 40 Prozent mehr Flachbild-TVs als im vergangenen Jahr verkauft, wie Shawn DuBravac vom US-Unterhaltungselektronikverband CEA sagte. "Die Verbraucher igeln sich zu Hause ein", sagte DuBravac. "Die Menschen geben sich überall in ihrem Leben mit weniger zufrieden, so dass sie sich wenigstens bei Technik-Produkten etwas gönnen wollen." Auch Laptops, Handys und Navigationsgeräte seien in der Krise bei den US-Bürgern beliebt.

+++ 7.21 Uhr: Die Kurse an den asiatischen Börsen sind weiter im freien Fall. In Japan brach der Leitindex Nikkei am Mittwoch um mehr als sechs Prozent oder 673 Punkte auf 9.482 Zähler ein. Zeitweise gab das Börsenbarometer sogar um 7,3 Prozent nach, bevor es sich wieder erholte. Die Börse in Tokio hat damit am Mittwoch den schlimmsten Crash seit mehr als zwei Jahrzehnten erlebt. Am Vortag hatte der Nikkei angesichts der sich zuspitzenden Krise auf den internationalen Finanzmärkten mit dem niedrigsten Wert seit fast fünf Jahren geschlossen.

+++ 6.30 Uhr: Entwicklungsländer sind nach Einschätzung des Finanzmarktexperten Peter Wahl in besonderem Maße von der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise betroffen. "Die Haushalte der Industrieländer werden durch die Rettungspakete für Banken dramatisch belastet", sagte Wahl, Mitarbeiter der entwicklungspolitischen Organisation WEED. Dadurch werde es für sie sehr schwierig, die geplante Steigerung der Entwicklungshilfe einzuhalten.

+++ 3.29 Uhr: Angesichts des Massenandrangs der Privatanleger werden Goldmünzen- und -barren in Deutschland zunehmend knapp. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, nehmen Händler schon keine Bestellungen mehr entgegen: "Die Anfrage übersteigt bei weitem unsere Kapazitäten", sagte der Leiter der Berliner Filiale des Edelmetallhändlers Pro Aurum, Heiko Ganß, dem Blatt. Das gleiche Phänomen sei bundesweit bei Banken und Goldlieferanten zu beobachten.

+++ 0.22 Uhr: Die Union diskutiert angesichts der weltweiten Bankenkrise über eine verschärfte Haftung für Manager. Der CDU-Finanzpolitiker Otto Bernhardt nannte in der "Bild"-Zeitung erstmals konkrete Maßnahmen, die in einem Gesetz stehen könnten. Denkbar sei, dass keine Abfindung bis zum Beginn des Rentenalters gezahlt werde, wurde Bernhardt in der Vorabmeldung zitiert.

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