Bankenpräsident gegen mehr Hilfen für Athen
"Das ist keine Bankenkrise"

Wie die Banken die Kapitallücke schließen sollen – ob aus eigener Kraft, mit Hilfe der Nationalstaaten oder des Euro-Rettungsschirms EFSF – ist unter den Regierungen umstritten. Frankreich plädiert generell für staatliche Unterstützung, die Bundesregierung dagegen möchte den Banken selbst überlassen, wie sie zu mehr Eigenkapital kommen. Die deutschen Privatbanken wehren sich vehement gegen eine staatlich verordnete Rekapitalisierung aller Institute.
"Die aktuelle Krise ist keine Bankenkrise, sondern eine politische Vertrauenskrise", sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, Andreas Schmitz, unserer Zeitung. "Internationale Investoren haben derzeit erhebliche Zweifel, ob die europäischen Staaten ihre Schulden in vollem Umfang zurück zahlen werden. Darunter leiden die Banken, die den Staaten ihre Schuldenpapiere abgekauft haben." Um aus der Krise herauszukommen, müsse der Schuldenberg der Staaten drastisch abgebaut werden.
Vor allem Griechenland dürfte die Banken teurer zu stehen kommen als bisher vereinbart. Bislang haben die Banken zugesagt, Griechenland 21 Prozent seiner Schulden zu erlassen. Auf die Frage, ob die Staaten jetzt 50 oder 60 Prozent anstrebten, sagte der luxemburgische Premier Jean-Claude Juncker im ORF: "Wir reden über mehr."
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