Anteilsscheine der Lufthansa kletterten Dax erholt sich deutlich - Größtes Tagesplus seit April

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag kräftig von seinen jüngsten Verlusten erholt. Der Dax stoppte seine inzwischen fünfwöchige Talfahrt und verzeichnete mit einem Gewinn von 1,90 Prozent auf 9180,74 Punkte das größte prozentuale Tagesplus seit April.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Für den MDax ging es um 2,43 Prozent auf 15 668,66 Punkte nach oben und der TecDax stieg um 2,78 Prozent auf 1187,68 Punkte.

Ausgelöst wurde die weltweite Börsenerholung davon, dass Russland am Freitag ein vom Westen kritisiertes Großmanöver unweit der ukrainischen Grenze planmäßig beendet hatte. Positiv kam auch an, dass die neue Waffenruhe im Gaza-Konflikt andauert.

Politische Unruhen hatten die Risikobereitschaft der Anleger zuletzt deutlich gedämpft. Seit Anfang Juli verlor der Dax in der Spitze rund 1000 Punkte und hatte am Freitag den tiefsten Stand seit Oktober 2013 erreicht. "Da mit Blick auf die Ukraine und den Nahen Osten die geopolitischen Risiken aber nach wie vor dieselben sind, bleibt abzuwarten, ob wir aktuell nur eine temporäre Gegenreaktion sehen oder ob bereits auf eine nachhaltige Trendwende gehofft werden darf", sagte Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG.

Im Dax gab es keine Verlierer. Besonders deutlich legten all jene Papiere zu, die in der vergangenen Zeit übermäßig stark nachgegeben hatten, darunter auch die Aktien der Automobilzulieferers Continental oder des Autobauers BMW. Sie zogen um rund dreieinhalb beziehungsweise knapp drei Prozent an.

An der Index-Spitze kletterten die Anteilsscheine der Lufthansa um 4,32 Prozent auf 12,69 Euro. Die größte deutsche Fluggesellschaft hatte Verkehrszahlen vorgelegt. Im Juli profitierte sie von einem guten Geschäft mit Flügen nach Amerika, Asien-Pazifik aber auch innerhalb Europas.

Im TecDax hingegen brachen die Anteilsscheine des IT-Dienstleisters QSC nach vorgelegtem Quartalsbericht und gesenkter Jahresprognose um knapp zehn Prozent ein. Wie erwartet hatte der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger nach dem abrupten Abgang von Vorstandschef Roland Koch eine schwache Halbjahresbilanz vorgelegt.

Den Aktien konnte dies daher nichts mehr anhaben. Sie setzten zur Erholung an und stiegen im MDax um mehr als vier Prozent, haben allerdings seit der ersten Gewinnwarnung Ende Juni rund ein Drittel an Wert eingebüßt.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zog um 1,35 Prozent auf 3047,56 Punkte an. Paris und London verbuchten ebenfalls Gewinne. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones Industrial zuletzt 0,37 Prozent höher.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,86 Prozent am Freitag auf 0,88 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 137,25 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,13 Prozent auf 149,37 Punkte. Der Kurs des Euro hielt sich stabil. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3386 (Freitag: 1,3388) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7471 (0,7469) Euro.

(dpa)
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