Börse Dax nach Berg- und Talfahrt erneut im Minus

Frankfurt/Main · Die Sorgen um Spanien und Italien haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut belastet. Nach einer Berg- und Talfahrt schloss der Dax 0,23 Prozent tiefer bei 6139 Punkten. Für den MDax ging es um 0,51 Prozent auf 9931 Punkte abwärts. Der TecDax verlor 1,51 Prozent auf 723 Punkte.

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Wie die Handelstage zuvor hätten Unsicherheit und Skepsis den Markt unter Druck gesetzt, schrieb Analyst Gregor Kuhn von IG Markets. Am Mittwochabend hatte die Ratingagentur Moodys die Kreditwürdigkeit Spanien abgestuft. Für Kursschwankungen sorgte zudem der am Freitag anstehende vierfache Verfall an den Terminbörsen, der sogenannte Hexensabbat, meinten Händler.

Nach leicht positiven Vorgaben aus den USA machte der Dax aber zumindest einen Teil der Verluste wett. Börsianer begründeten das mit Spekulationen über eine Lockerung der Geldpolitik in den USA, nachdem Arbeitsmarktdaten schlechter als gedacht ausgefallen waren.

Autowerte verlieren

Autowerte zählten zu den größten Verlierern, nachdem sich die Citigroup skeptisch zur Gewinnentwicklung von Daimler geäußert und die Gewinnschätzungen gesenkt hatte. Der mit Abstand größte Verlierer im breit gefassten HDax, der 110 Unternehmen umfasst, waren aber die Aktien des Anlagenbauers für die Solarindustrie Centrotherm Photovoltaics. Sie verloren mehr als ein Viertel ihres Wertes, nachdem das Management mitgeteilt hatte, dass Warenlieferungen an das Unternehmen zukünftig nicht weiter versichert werden.

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,22 Prozent auf 2148 Punkte. In Paris legte die Börse leicht zu, während in London Verluste verzeichnet wurden. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss knapp ein Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,25 Prozent (Mittwoch: 1,24 Prozent). Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 133,47 Punkte. Der Bund Future verlor 0,29 Punkte auf 141,84 Punkte. Der Eurokurs stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2551 (1,2534) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7968 (0,7978) Euro.

Euphorie an Athens Börse

Kurz vor der entscheidenden Wahl in Griechenland hat die Börse in Athen am Donnerstag ein Kursfeuerwerk erlebt. Der Index stieg um mehr als zehn Prozent. Die größten Gewinne erzielten die Banken mit einem Plus von mehr als 20 Prozent. Analysten führten diese Euphorie auf Gerüchte zurück, wonach geheime Umfragen die Konservativen als klaren Sieger aus dem Urnengang am Sonntag hervorgehen sehen. Eine offizielle Quelle dazu gibt es allerdings nicht, da in den letzten zwei Wochen vor der Wahl keine Umfragen mehr veröffentlicht werden dürfen. Der Markt ging am Donnerstag davon aus, dass die Konservativen und die Sozialisten zusammen mit kleineren Parteien eine Mehrheit im Parlament haben könnten.

(dpa)
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