Schwindende Hoffnung vor EU-Gipfel Dax rutscht um über zwei Prozent ab

Frankfurt/Main · Anhaltende Sorgen um die Euro-Zone haben den Dax am Montag stark belastet. Der Leitindex rutschte um 2,09 Prozent auf 6132 Punkte ab. In der Vorwoche hatte er nach einer Berg- und Talfahrt moderat im Plus geschlossen.

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Foto: AP

Nun schwinden aber laut Händlern die Hoffnungen auf den EU-Gipfel in dieser Woche und das reflektiere der sehr schwache Markt. Auf Jahressicht beträgt das Plus im Dax derzeit nur noch knapp vier Prozent. Für den MDax ging es zu Wochenbeginn um 1,49 Prozent auf 10.024 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex TecDax sank um 2,10 Prozent auf 725,52 Punkte.

Am Wochenende habe es keine Fortschritte mit Blick auf die Euro-Zone gegeben. Vor dem am Donnerstag startenden EU-Gipfel preisten die Anleger eine weitere Enttäuschung von Seiten der Politik ein. Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital sieht zwar noch Spekulationen auf kleine Fortschritte für neues Wachstum in Europa und Hinweise auf eine mögliche Bankenunion. Nach den Wahlen in Griechenland und auch wegen der Probleme im spanischen Bankensystem verfestigen sich aber die Sorgen um die Eurozone.

Die Bayer-Aktien rückten um 0,19 Prozent vor auf 52,97 Euro und zählten damit neben den Papieren des Medizinkonzerns Fresenius zu den beiden einzigen Gewinnern im Dax. Für die Erholung der Anteile an dem Leverkusener Chemie- und Pharmaunternehmen machten Marktteilnehmer Nachrichten zu Bayer-Konkurrenten verantwortlich. Die US-Gesundheitsbehörde FDA verweigerte dem Medikament Eliquis von Pfizer und Bristol-Myers Squibb die Zulassung für eine Form von Herzrhythmusstörungen und verlangte weitere Daten.

Die Adidas-Papiere hielten sich mit minus 1,09 Prozent auf 56,37 Euro vergleichsweise gut. Händlern zufolge verläuft die Fußball- Europameisterschaft positiv für den Sportartikelhersteller, nachdem die deutsche Mannschaft wie auch Spanien ins Halbfinale eingezogen sind. Adidas stattet beide Teams aus.

Bankenwerte blieben als Seismograph für die Krise der Eurozone ebenfalls im Fokus. Die Aktien der Deutschen Bank waren mit minus 4,05 Prozent zweitschwächster Dax-Wert. Händler verwiesen auf eine Klage von Sealink Funding in den USA wegen Geschäften mit hypothekenbesicherten Wertpapieren im Volumen von 960 Millionen US-Dollar. Zudem sprachen Börsianer von Gerüchten um eine unmittelbar bevorstehende Abstufung spanischer Banken durch die Ratingagentur Moody's. Am MDax-Ende fielen die Titel der Aareal Bank um 5,70 Prozent. Größter Verlierer im Dax waren die konjunktursensiblen HeidelbergCement-Titel mit minus 4,19 Prozent.

Der EuroStoxx 50 schloss 2,57 Prozent tiefer bei 2130,71 Punkten.
Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ebenfalls nach unten. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank zum Zeitpunkt des europäischen Börsenschlusses um 1,31 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,22 (Freitag: 1,23) Prozent.
Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 133,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,91 Prozent auf 142,16 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2488 (1,2539) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8008 (0,7975) Euro.

(dpa)
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