Börse Dax scheitert mit Erholungsversuch

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Montag dem erneuten Kursrutsch in China letztlich doch nicht trotzen können. Nach einigen Schwankungen schloss der deutsche Leitindex 0,25 Prozent tiefer bei 9825 Punkten.

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Am Ende hätten auch die wieder schwächeren Ölpreise belastet, sagte Marktanalyst James Hughes vom Währungshändler GKFX. Das zwischenzeitliche Plus hatte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda zuvor mit Schnäppchenjägern nach den zuletzt heftigen Verlusten erklärt. Bereits in der ersten Handelswoche des Jahres hatte der Dax im Sog des Kurseinbruchs an Chinas Börsen über 8 Prozent verloren - heftiger hatte es das Börsenbarometer zuletzt während der europäischen Schuldenkrise im August 2011 erwischt.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Montag um 0,53 Prozent auf 19.219 Punkte. Der TecDax büßte sogar 1,56 Prozent auf 1698,13 Zähler ein. Auf dem Technologiewerte-Index lastete ein Kursrutsch des Index-Schwergewichtes Qiagen.

Der vergangene Woche ebenfalls gebeutelte Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab zum Wochenstart um weitere 0,20 Prozent auf 3027,49 Punkte nach. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es noch etwas mehr bergab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich zum europäischen Börsenschluss kaum bewegt.

Chinas Handelsplätze erlitten zum Wochenauftakt abermals deutliche Kursabschläge: Die Festlandbörsen in Schanghai und Shenzen sackten um über 5 Prozent ab. Fallende Ölpreise und weitere Sorgen um Chinas Wirtschaft nach schwachen Konjunkturdaten veranlassten die Anleger dazu, Aktien in großem Umfang abzustoßen.

Einige Titel aus Deutschlands Autobranche zählten indes zu den Gewinnern. Sie waren in der vergangenen Woche besonders deutlich unter Druck geraten, da China ein sehr wichtiger Absatzmarkt für die stark exportabhängige Industrie ist.

Zu den Favoriten im Dax gehörte Volkswagen (VW). Der Gang nach Canossa von VW-Chef Matthias Müller zeigte zumindest an der Börse Wirkung: Dass der VW-Lenker persönlich in den USA um Verzeihung für manipulierte Abgastests bat und Abhilfe in Aussicht stellte, ließ die Vorzugsaktien um 1,69 Prozent steigen. Die Anleger hofften nun auf eine Lösung der Probleme, erklärte ein Marktbeobachter.

Die Papiere des Autozulieferers Hella profitierten als Favorit im MDax mit plus 6,12 Prozent von den Ergebnissen des zweiten Geschäftsquartals. Zusätzlichen Auftrieb lieferte eine Empfehlung der britischen Investmentbank HSBC. Die Analysten zählen Hella im ersten Halbjahr 2016 zu ihren Favoriten in Deutschland und Österreich.

Das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen enttäuschte die Anleger hingegen mit seinen vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Die Kurs des TecDax-Schwergewichts brach um 11,13 Prozent ein - das bedeutete den letzten Platz im Index.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 140,18 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,33 Prozent auf 159,29 Punkte. Der Euro notierte bei 1,0881. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0888 (Freitag:
1,0861) US-Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9207) Euro.

(felt/dpa)
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