Heidelberg Cement, Siemens und Telekom Dax schlingert nach Bilanzen der Konzerne

Frankfurt/Main · Der Dax bleibt auf Schlingerkurs: Nach dem starken Vortag hat der deutsche Leitindex auf dem Höhepunkt der Berichtssaison, in der die Unternehmen ihre Geschäftszahlen vorlegen, wieder nachgeben. Alleine acht Dax-Konzerne hatten ihre Bücher am Donnerstag geöffnet - darin zeigte sich viel Licht und Schatten.

Am Vormittag stand der Dax 0,39 Prozent tiefer bei 9279,19 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel um 0,65 Prozent auf 16 070,33 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,80 Prozent auf 1249,16 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um mehr als ein halbes Prozent.

Lanxess gibt Stellenstreichungen bekannt

Schlusslicht im Dax waren aber die Anteilsscheine des Chemiekonzerns Lanxess mit einem Minus von fast 3 Prozent. Zwar sei das dritte Jahresviertel etwas besser gelaufen als gedacht, doch lägen die angekündigten Kostensenkungen unter den Erwartungen, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank.

Im Index der mittelgroßen Werte stachen die Titel von Fraport hervor, nachdem der Flughafenbetreiber die Gewinnerwartungen verfehlt hatte. Sie knickten um 5,43 Prozent ein. Grund zur Freude hatten dagegen vor allem die Aktionäre des Baustoffproduzenten HeidelbergCement, des Sportartikelkonzerns Adidas und des Nivea-Herstellers Beiersdorf. HeidelbergCement profitierte im abgelaufenen Quartal von guten Geschäften in Nordamerika und Großbritannien; bei Adidas lobte ein Analyst die Fortschritte beim Abbau der hohen Lagerbestände. Beide Aktien legten um rund 4 Prozent zu. Beiersdorf-Titel schnellten um mehr als 5 Prozent nach oben.

Aktionäre zufrieden mit Siemens und Telekom

Für die Anteilsscheine von Siemens ging es um gut 1 Prozent hoch. Die Aktionäre sollen mit 3,30 Euro je Papier 10 Prozent mehr Dividende bekommen als vor einem Jahr. Die Commerzbank wiederum beschleunigte ihren Aufwärtstrend im dritten Quartal und übertraf die Erwartungen von Analysten. Die Aktionäre riss das aber nicht vom Hocker: Die Titel traten zuletzt nahezu auf der Stelle.

Die Deutsche Telekom erfüllte die Erwartungen der Analysten im abgelaufenen Quartal. Der Kurs zog um 0,42 Prozent an. Munich-Re-Aktien gaben indes um 1,62 Prozent nach. Der weltgrößte Rückversicherer hatte die Erwartungen im dritten Quartal verfehlt. Osram-Aktien gewannen 3,48 Prozent. Auftrieb lieferten einem Analysten zufolge vor allem die in Aussicht gestellte Dividende sowie der angekündigte Chefwechsel bei dem Lichtspezialisten.

Am frühen Nachmittag rückt dann die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung und Kommentaren zur künftigen Geldpolitik in den Fokus. Volkswirte erwarten aber erst einmal keine weitere Ausweitung der Lockerungsmaßnahmen. Zuletzt hatten zeitweise Spekulationen belastet, es gäbe internen Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi.

(dpa)
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