Börse Dax verliert nach schwachen Konjunkturdaten

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag belastet von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone nachgegeben. Der Dax fiel wieder unter die Marke von 7700 Punkten und schloss 1,05 Prozent tiefer bei 7631 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Für den MDax ging es um 0,46 Prozent auf 12.942 Punkte nach unten und der TecDax verlor 0,51 Prozent auf 897,04 Punkte.

Die bis dahin robuste deutsche Konjunktur hatte sich Ende 2012 nicht länger von der Rezession in der Eurozone und dem weltweiten Konjunkturabschwung abkoppeln können. Das Bruttoinlandsprodukt war im Schlussquartal stärker als erwartet geschrumpft. Auch die Wirtschaft im Euroraum war zum Jahresende so stark eingebrochen wie seit fast vier Jahren nicht mehr. "Die wirtschaftliche Misere in den Peripheriestaaten hält an", schrieb Analyst Thomas Gitzel von der VP Bank in einem Kommentar. Das Zahlenmaterial zeige einmal mehr, wie tief der Währungsraum noch im Sumpf der Schuldenkrise feststecke.

Nur Beiersdorf im Plus

Im Dax schlossen lediglich die Aktien von Beiersdorf hauchdünn in der Gewinnzone. Belastet durch einen negativen Analystenkommentar verloren Infineon-Titel als der schwächste Wert im Leitindex 2,19 Prozent. Auch die Papiere des Anlagen- und Maschinenbauers für die Autobranche Dürr wurden von einem Analystenkommentar bewegt: Im MDax verhalfen ihnen positive Äußerungen zu einem Plus von 7,21 Prozent.

Daneben standen wie schon zur Wochenmitte vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe mit Zahlen im Fokus. Mit Blick auf die Papiere des Automobilzulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall wurden der Auftragseingang im Rüstungsbereich und der etwas besser als erwartet ausgefallene Gewinn positiv aufgenommen. Die Aktien rückten an der Spitze des Index der mittelgroßen Werte um 7,34 Prozent vor.
Gerresheimer-Papiere gewannen 4,90 Prozent. Der Spezialverpackungs-Hersteller setzt nach einem robusten Geschäftsjahr auf weiteres Wachstum.

Für die Anteilsscheine des führenden europäische Kupferkonzerns Aurubis ging es hingegen um 4,15 Prozent nach unten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einer wenig überraschenden Bilanz des Kupferherstellers. Noch schwächer und damit MDax-Schlusslicht waren die Titel von ProSiebenSat.1, die 5,61 Prozent einbüßten. Der Verkauf ihres Anteils von 18 Prozent der stimmrechtslosen Vorzugsaktien an institutionelle Anleger durch die Großaktionäre KKR und Permira setzte die Papiere unter Druck.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,81 Prozent tiefer bei 2635,35 Punkten. Auch die Leitindizes in London und Paris gaben nach. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa moderat unter seinem Vortagesschluss.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,35 Prozent am Vortag auf 1,34 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 133,43 Punkte. Der Bund Future legte um 0,39 Prozent auf 142,53 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel auf 1,3328 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3327 (Mittwoch: 1,3480) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7504 (0,7418) Euro.

(dpa/felt)
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