Geldhaus will Markt beruhigen Deutsche Bank kauft in großem Stil Anleihen zurück

Frankfurt/Main · Nach einer Woche heftiger Kursausschläge und Zweifeln an ihrer Finanzkraft geht die Deutsche Bank in die Offensive. Sie kündigte am Freitag den Rückkauf eigener Anleihen im Wert von bis zu knapp 4,8 Milliarden Euro an.

 Die Deutsche Bank will den Märkten ihre Kapitalstärke beweisen.

Die Deutsche Bank will den Märkten ihre Kapitalstärke beweisen.

Foto: ap

Damit will die Bank Kapitalstärke beweisen und wirbt um das Vertrauen der Investoren. Der Aktienkurs schoss in die Höhe. Das Angebot zum Rückkauf gelte für bestimmte, auf Euro und Dollar lautende Schuldpapiere, teilte das Geldinstitut in Frankfurt am Main mit.

Spekulationen bereits am Mittwoch

Für die in Euro ausgegebenen Anleihen sei ein Volumen von drei Milliarden Euro geplant, für die in Dollar ausgegebenen Schuldtitel zwei Milliarden Dollar (1,76 Milliarden Euro), erklärte die Deutsche Bank. Die "starke" Liquidität der Bank mache den Rückkauf der Papiere möglich.

Am Mittwoch hatten Spekulationen über einen möglichen Schuldenrückkauf bereits die Talfahrt der Deutsche-Bank-Aktie gestoppt, bevor sie am Donnerstag erneut an Wert verlor. Mit dem Rückkauf eigener Schulden will die Bank dem Markt wieder Vertrauen zurückgeben und zugleich die eigene Bilanz stärken, da sich die Höhe der ausstehenden Forderungen reduziert.

Anleger in den vergangenen Tagen verunsichert

Die Investoren der Deutschen Bank hatten sich in den vergangenen Tagen verunsichert darüber gezeigt, ob das Geldhaus in der Lage ist, Schulden und bestimmte Anleihen zu bedienen. Bank-Chef John Cryan veröffentlichte deshalb am Montagabend eine Mitteilung, die Bank könne ihre Schulden ohne Probleme zurückzahlen, und am Dienstag einen Brief an die Mitarbeiter, in dem er versicherte, dass die Finanzen der Deutschen Bank "grundsolide" seien.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte in Brüssel, die Deutsche Bank habe genügend Kapital und sei "genügend aufgestellt". Sie sei eine "starke Bank, und das ist so". Der Minister beklagte, dass sein Satz vor einigen Tagen, er mache sich keine Sorgen um die Deutsche Bank, anders herum interpretiert wurde: "Dann muss es ja ganz schlimm sein." Dies sei nicht so, und deshalb beantworte er Fragen nach der Bank nun nicht mehr.

(csi/AFP)
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