Studie Die Welt hat 200 Billionen Euro Schulden

Washington · Der weltweite Schuldenberg ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr gewachsen. Er erhöhte sich um 7,6 Billionen auf 215 Billionen Dollar (202 Billionen Euro), wie das Institute for International Finance - der weltweite Verband der Finanzbranche - in Washington mitteilte.

 Der größte Teil der weltweiten Schulden geht auf das Konto der Industriestaaten.

Der größte Teil der weltweiten Schulden geht auf das Konto der Industriestaaten.

Foto: rtr, DR/KAT /TW

Die Summe entspreche 325 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Besonders in den Schwellenländern habe es "einen spektakulären Anstieg" auf 55 Billionen Dollar gegeben, weil vor allem Unternehmen außerhalb der Finanzbranche mehr Verbindlichkeiten aufnahmen. Da die Zinsen weltweit eher nach oben gingen, sei dies "ein wachsender Grund zur Sorge".

Der größte Teil der weltweiten Schulden geht allerdings auf das Konto der Industriestaaten, die mit insgesamt 160 Billionen Dollar in der Kreide stehen. Das entspreche fast dem Vierfachen des Bruttoinlandsproduktes dieser Länder.

Grund für den Anstieg sei vor allem die zunehmende staatliche Verschuldung. Diese habe sich beispielsweise in den USA und in Großbritannien seit 2006 mehr als verdoppelt. In den westeuropäischen Ländern und in Japan seien sie um etwa 50 Prozent gestiegen.

Die deutschen Staatsschulden summierten sich der Bundesbank zufolge Ende 2016 auf 2,14 Billionen Euro, was 18 Milliarden Euro weniger waren als ein Jahr zuvor. Das entspricht 68,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der EU-Vertrag erlaubt maximal 60 Prozent.

Wie viele andere Länder auch hat Deutschland während der Finanzkrise Milliarden an Steuergeldern für die Bankenrettung ausgegeben, was den Schuldenstand nach oben trieb.

(REU)
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