Hinweise für Kunden gefordert Dispokredit: Justizminister Heiko Maas will Beratungspflicht

Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) will eine Beratungspflicht für Banken bei Kunden einführen, die regelmäßig ihren Dispo-Kredit nutzen.

Was Verbraucher über Dispo und Kontoüberziehung wissen sollten
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Foto: dpa

"Wir müssen das tun, was rechtlich unbedenklich ist und den Kunden praktisch hilft: Wir wollen die Banken verpflichten, ihre Kunden auf niedriger verzinste Alternativangebote und Umschuldungsmodelle hinzuweisen", sagte Maas unserer Redaktion. "Denn oft ist die regelmäßige Nutzung des Überziehungskredits der erste Schritt in eine dauerhafte Überschuldung", betonte Maas.

Deshalb sollten die Menschen darauf hingewiesen werden, welche Möglichkeiten sie hätten, da raus zu kommen. Maas kritisierte die Banken für ihre hohen Dispo-Zinsen: "Das ist überzogen und nicht akzeptabel. Es gibt in der derzeitigen Niedrigzinsphase überhaupt keinen Grund, so hohe Dispozinsen zu verlangen. Darauf sollte keine Bank wirtschaftlich angewiesen sein."

Maas sprach sich zudem für mehr Transparenz bei Dispo-Zinsen aus: "Die Höhe der Dispozinsen sollte für die Kunden auch im Internet vergleichbar sein. Diese Klarheit wird es den Banken dann auch schwerer machen, in der jetzigen Niedrigzinsphase ihren Kunden hohe Dispozinsen abzuverlangen", sagte er.

(rl)
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