Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler "Euro ist für Wirtschaft alternativlos"

Düsseldorf · Während Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Euro aus Sicht der Wirtschaft für alternativlos hält, schwört Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy seine Landsleute zu einem Durchhalten in der Finanzkrise ein.

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"Europa muss zusammen rücken, um in Konkurrenz zu den amerikanischen und asiatischen Märkten erfolgreich zu sein. Die Entscheidung für unsere gemeinsame Währung war deshalb richtig", sagte Rösler dem "Handelsblatt". Gerade für Deutschland als Exportnation sei ein stabiler Euro Grundlage für Wachstum und Wohlstand.

Die Euro-Krise ist nach Ansicht des FDP-Vorsitzenden zu meistern. "Auch wenn wir einen langen Atem brauchen: Mit den jüngsten Beschlüssen für eine Stabilitätsunion hat Europa den Weg geebnet, dass der Euro gestärkt aus der Krise hervorgehen kann", sagte Rösler.

Sarkozy: Krise noch nicht beendet

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat zu einem Durchhalten in der Finanzkrise aufgerufen. Die Krise sei noch nicht beendet, doch es gebe Grund zur Zuversicht, betonte er in seiner im Fernsehen übertragenen Neujahrsansprache. Das Jahr 2012 werde eines "voller Risiken, aber auch voller Möglichkeiten", erklärte er. In Frankreich stehen im Frühjahr Präsidentschaftswahlen an. Offiziell hat Sarkozy seine Kandidatur noch nicht angemeldet. In Umfragen liegt er derzeit hinter dem sozialistischen Herausforderer François Hollande.

Zentralbänker: Euro kann Leitwährung werden

Der Euro kann nach Ansicht des französischen Zentralbankchefs Christian Noyer trotz der Schuldenkrise zur weltweiten Leitwährung aufsteigen. Wenn die Länder der Euro-Zone ihre Pläne für eine stärkere Abstimmung der Wirtschaftspolitik erfolgreich umsetzten, sei dies binnen eines Jahrzehnts durchaus möglich, schrieb Noyer in einem Kommentar für die französische Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Wenn die Euro-Zone alle Entscheidungen des jüngsten Gipfels umsetze, werde sie stärker aus der Krise hervorgehen. "In zehn Jahren ist der Euro möglicherweise die Währung Nummer eins auf der Welt."

Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone hatten sich im Kampf gegen die Schuldenkrise am 9. Dezember auf einen strafferen Haushaltspakt verständigt. Die Finanzmärkte konnte dies aber nur kurz beruhigen. Vor allem die Furcht vor langwierigen Verhandlungen sorgte weiter für Verunsicherung.

Die Angst vor einer Ausweitung der Schuldenkriste hatte die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Woche zeitweise auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gedrückt. Der Euro beendete 2011 knapp unter der Marke von 1,30 Dollar und mit einem Minus von rund drei Prozent, das zweite Jahr in Folge mit einem Verlust. Angesichts der schweren Probleme in der Euro-Zone halten Experten die Abschläge aber für moderat.

(APD)
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