Kritik an EZB-Niedrigzinspolitik DIW-Chef attackiert Schäuble und andere deutsche Politiker

Berlin · DIW-Chef Marcel Fratzscher hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und andere deutsche Politiker vor weiteren Angriffen auf die Europäische Zentralbank (EZB) gewarnt.

 "Die zu einseitige und häufig emotionale Kritik an der EZB ist falsch und schadet der Glaubwürdigkeit der EZB", sagt Fratzscher.

"Die zu einseitige und häufig emotionale Kritik an der EZB ist falsch und schadet der Glaubwürdigkeit der EZB", sagt Fratzscher.

Foto: dpa, cdt axs kat vfd

"Die zu einseitige und häufig emotionale Kritik an der EZB ist falsch und schadet der Glaubwürdigkeit der EZB", sagte Fratzscher unserer Redaktion. "Deutschland schadet sich selber mit der Kritik an der EZB, denn ein Verlust der Glaubwürdigkeit bedeutet, dass die EZB ihre Aufgabe schlechter erfüllen kann", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

"Anstelle die EZB zu attackieren, sollte sich die Politik den Spiegel vorhalten", sagte er. "Europas größtes Problem ist nicht das Handeln der EZB, sondern das Nicht-Handeln der Politik — gerade auch in Deutschland", betonte der Ökonom. "Wir müssen in Deutschland dringend zu einem sachlichen und ausgewogenen Dialog zur EZB-Geldpolitik zurückkehren", mahnte er.

Schäuble hatte die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) scharf kritisiert, weil sie euroskeptische Befürchtungen nähre.

(mar)
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