Landwirtschaft Freihandelsabkommen Ceta bringt Viehzüchtern Nachteile

Berlin · Das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen Ceta kann für europäische und deutsche Viehzüchter auch in der nachverhandelten Fassung weiterhin Wettbewerbsnachteile bringen.

 In Brüssel demonstrieren Gegner des Freihandelsabkommen Ceta.

In Brüssel demonstrieren Gegner des Freihandelsabkommen Ceta.

Foto: rtr, EVD/KAT/RSS

Das räumt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion ein, die unserer Zeitung vorliegt. Die Bundesregierung "erkennt an, dass die europäischen Erzeuger bei der Gesamtschau aller Produktionsbedingungen im Wettbewerb mit Kanada Nachteile haben", heißt es in der Antwort. Deshalb seien Fleisch und Eier von einer vollständigen Zollfreiheit für kanadische Lieferanten ausgenommen worden. Allerdings gebe es hier Ausnahmen: Innerhalb festgelegter Quoten werden für bestimmte Mengen an kanadischem Rind- und Schweinefleisch die Zölle abgebaut. Die Begünstigungen seien aber bei Rindfleisch auf 0,6 Prozent der EU-Erzeugung und bei Schweinefleisch auf 0,3 Prozent begrenzt worden, so das Papier.

Die Grünen werfen Berlin vor, mit Ceta die kanadische Fleischindustrie zu fördern, die geringere Tierschutz-Standards einhalten müsse als die europäische. Auch könne durch Ceta leichter geklontes Vieh oder Fleisch aus Kanada in die EU gelangen. "Die Bundesregierung steht der weitgehenden Marktöffnung durch Ceta völlig unkritisch gegenüber", beklagte Grünen-Politikerin Bärbel Höhn. Ihre Kollegin Nicole Maisch sagte: "Ceta droht die Tierschutzstandards auszuhöhlen."

(mar)
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