Ratingagentuen noch nicht zufrieden Gewinne an US-Börsen nach Kompromiss

New York · Nach der vorläufigen Einigung im US-Budgetstreit hat der US-Aktienmarkt am Mittwoch deutlich zugelegt. Der Dow Jones Industrial verbuchte den größten Tagesgewinn seit fast sieben Monaten und schloss 2,35 Prozent höher bei 13.412 Punkten. Die Ratingagenturen S&P und Moody's sind allerdings nicht zufrieden mit dem Ergebnis.

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Foto: APN

Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 2,54 Prozent auf 1462,42 Punkte vor. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 3,07 Prozent auf 3112,26 Punkte nach oben, und der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 3,21 Prozent auf 2746,47 Punkte.

Es herrsche Erleichterung, dass die Fiskalklippe umschifft worden sei, sagten Börsianer. Zudem war der ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie im Dezember über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gestiegen.

Moody's droht mit Entzug der Bestnote

Trotz des Haushaltskompromisses hat die Ratingagentur Moody's den US-Kongress zu weiteren Schritten zur Reduzierung des massiven Haushaltsdefizits aufgefordert. Andernfalls drohe den USA ein Entzug der Bestnote "Aaa", warnte die Ratingagentur am Mittwoch. Das vom Kongress verabschiedete Paket zur Umschiffung der sogenannten Fiskalklippe gehe nicht weit genug, hieß es zur Begründung. Unter anderem gehe die Einigung nicht auf die Schuldenobergrenze ein, die zum Ende des Jahres 2012 erreicht wurde.

Moody's hatte bereits im September damit gedroht, die Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe herabzusetzen, sollten die Verhandlungen über den US-Haushalt scheitern. Die Ratingagentur beließ den Ausblick für die US-Kreditwürdigkeit am Mittwoch bei "negativ".

S&P will nicht Heraufstufen

Die Ratingagentur S&P sieht sich durch den Kompromiss im US-Haushaltsstreit nicht zu einer Heraufstufung der Kreditwürdigkeit des Landes veranlasst. Die Einigung ändere nichts am Ausblick, urteilten die Bonitätswächter am Mittwoch. Bei S&P werden die USA seit einiger Zeit nur noch mit "AA+" bewertet und damit nicht mehr mit der Bestnote. Zudem ist der Ausblick negativ. S&P begründete die zurückhaltende Einschätzung des Kompromisses damit, dass die US-Staatsfinanzen dadurch mittelfristig nicht stabiler würden.

(dpa/RTR/dapd/felt)
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