Deutschland Verbraucherpreise sinken erstmals seit 2009

Wiesbaden · Erstmals seit der schweren Wirtschaftskrise 2009 sind die Verbraucherpreise in Deutschland wieder gesunken. Ein Grund: Deutsche müssen für Benzin und Heizöl derzeit deutlich weniger zahlen.

Was Inflation konkret bedeutet
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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die jährliche Inflationsrate betrug im Januar minus 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung in Wiesbaden berichtete. Zuletzt war die jährliche Teuerungsrate im September 2009 mit minus 0,2 Prozent negativ gewesen. Gegenüber dem Vormonat Dezember sanken die Verbraucherpreise nach Angaben der Statistiker voraussichtlich um 1,0 Prozent.

Der Preisrückgang im Januar ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Verbraucher für Haushaltsenergie und Kraftstoffe neun Prozent weniger bezahlen mussten als vor einem Jahr. Aber auch Nahrungsmittel kosteten im Januar 1,3 Prozent weniger als Anfang 2014. Hingegen verteuerten sich Dienstleistungen um 1,2 Prozent. Dabei stiegen Nettokaltmieten auf Jahressicht um 1,3 Prozent.

Im Euroraum waren die Preise bereits im Dezember 2014 erstmals seit dem Krisenjahr 2009 wieder gesunken. Die jährliche Inflationsrate betrug seinerzeit minus 0,2 Prozent.

Die Europäische Zentralbank strebt eine Rate von knapp unter zwei Prozent an, bei der sie Preisstabilität gewahrt sieht. Dieses Ziel verfehlt sie seit Anfang 2013. Auch in den nächsten beiden Jahren dürfte die Inflationsrate laut EZB unter diesem Ziel bleiben. Vor diesem Hintergrund hatte die EZB in der vorigen Woche eine Billionen-Geldflut beschlossen. Sie soll die Wirtschaft ankurbeln und die Preissteigerungen wieder in die Höhe treiben.

(AFP)
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