Zahlen für März Inflationsrate fällt überraschend auf 1,6 Prozent

Berlin · Die Inflationsrate in Deutschland ist im März erstmals seit knapp einem Jahr gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen laut Statistischem Bundesamt nur noch um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dafür sorgten langsamer steigende Preise für Energie und Lebensmittel.

Auch bei den Lebensmitteln steigen die Preise langsamer als befürchtet.

Auch bei den Lebensmitteln steigen die Preise langsamer als befürchtet.

Foto: dpa

Im Februar hatte die Teuerungsrate mit 2,2 Prozent noch den höchsten Wert seit Mitte 2012 erreicht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 1,9 Prozent gerechnet.

"Das nimmt Druck von der Europäischen Zentralbank", sagte der Chefvolkswirt von ING-Diba, Carsten Brzeski. Diese spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Da zuletzt im Euro-Raum diese Marke übertroffen wurde, spekulierten die Finanzmärkte auf eine näher rückende Zinserhöhung. "Diese Aufregung sollte sich jetzt ein wenig legen", sagte Brzeski.

Die EZB hat den Leitzins auf null Prozent gesenkt, um die Gefahr einer Deflation - eines Preisverfalls auf breiter Front - zu verhindern. Außerdem pumpt sie mit Staatsanleihenkäufen Milliarden in die Wirtschaft.

Ein Grund für die gesunkene Inflation ist der in den vergangenen Wochen gefallene Ölpreis. Energie kostete deshalb nur noch 5,1 Prozent mehr als im März 2016, nachdem es im Vormonat noch ein Plus von 7,2 Prozent gegeben hatte. Wichtige Förderländer hatten sich Ende 2016 auf eine Drosselung der Produktion verständigt, was den Preis nach oben trieb. Dadurch ist die kostspieligere Förderung von US-Schieferöl durch Fracking-Technik wieder attraktiver geworden, weshalb die dortigen Lagertanks gut gefüllt sind.

Das drückte den Ölpreis zuletzt wieder. Nahrungsmittel verteuerten sich zudem nur noch um 2,3 Prozent, nachdem es zuletzt 4,4 Prozent waren.

(csi/REU)
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