Dem Euro abschwören Investition in Fremdwährung birgt Risiken

Berlin · Anleger setzen immer mehr auf fremde Währungen, um der riskanten Euro-Schuldenkrise zu entfliehen. Doch Investoren sollten aufpassen, wenn sie auf andere Währungen setzen, denn oft gehen sie damit Risiken ein.

Nachhaltige Geldanlagen im Überblick
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Foto: Jens Schierenbeck, gms

Angesichts der anhaltenden Euro-Schuldenkrise werfen einige Anleger einen Blick über die Grenzen und investieren in fremde Währungen wie Dollar oder Schweizer Franken. Eine gute Idee? "Wer sein Geld breit streut, kann das durchaus in Betracht ziehen", sagt Karin Baur von der Stiftung Warentest in Berlin. Mehr als zehn Prozent des Vermögens sollten Anleger aber nicht investieren. "Denn der Wechselkurs kann stark schwanken." Einige Anlagemöglichkeiten im Überblick:

Währungskonten: Eine einfache Variante ist ein Währungskonto. "Die Konten funktionieren ähnlich wie ein Tagesgeldkonto, bei dem man Zinsen bekommt", sagt Baur. Angeboten werden sie von vielen Geldinstituten, vor allem Direktbanken. Anleger müssen hierbei die Wechselkurse im Blick behalten. Dann können sie möglicherweise Währungsgewinne erzielen. Allerdings sind ebenso Verluste möglich.

Bei deutschen Instituten sind Konten in der Währung eines EU-Mitgliedslandes, zum Beispiel schwedische Kronen, bis zu einem Wert von 100 000 Euro immer durch die europäische Einlagensicherung geschützt. Bei einer ausländischen Bank sollten Kunden sicherheitshalber vorher nachfragen, welcher Einlagensicherung sie unterliegt.

Fonds als gute Alternative

Währungsanleihen oder Rentenfonds: Auch mit Anleihen können Anleger in andere Währungen investieren. Dazu müssen sie nur entsprechende Papiere ausländischer Firmen kaufen. "Die Papiere gibt es bei vielen Banken", sagt Baur. Wie auch bei Anleihen in Euro bekommen Kunden einen festgelegten Zinssatz.

Wer das Risiko lieber streuen will, sollte auf Fonds setzen. Diese investieren in viele Anleihen, mitunter auch aus verschiedenen Währungsräumen. Bei beiden Möglichkeiten spekulieren Anleger nicht nur auf Währungs-, sondern auch auf Zinsgewinne.

Aktien und -fonds: Wer Aktien ausländischer Unternehmen kauft, investiert sein Geld automatisch in andere Währungen. "Eine Firma aus der Schweiz wird in der Regel auch in Franken gehandelt", sagt Baur. Allerdings sollten Anleger Aktien nicht zur Währungsspekulation kaufen. Denn hierbei spielen die Bewertungen der Unternehmen eine wichtigere Rolle. Bei Aktienfonds ist das Risiko geringer. Denn die Manager kaufen Papiere vieler unterschiedlicher Firmen, meist auch aus verschiedenen Ländern.

(dpa/anch)
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