Jerome Powell US-Senat bestätigt Trumps Wunschkandidat als Fed-Chef

Washington · Trumps Wunschkandidat für den Chefposten der US-Zentralbank hat es durch den Senat geschafft. Die Kammer bestätigte Jerome Powell mit großer Mehrheit für das Amt.

 Jerome Powell.

Jerome Powell.

Foto: ap

Der US-Senat hat Jerome Powell als Vorsitzenden der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) bestätigt. Die Senatoren stimmten am Dienstag (Ortszeit) mit 84 zu 13 Stimmen für Powell, der im kommenden Monat den höchsten Wirtschaftsposten in der US-Regierung antreten soll. Powell gilt als Wunschkandidat von Präsident Donald Trump. Er wird Janet Yellen nachfolgen, die am 3. Februar ihr Amt abtritt.

Von den 13 Senatoren, die gegen Powell stimmten, waren vier Republikaner, acht Demokraten und der parteilose Senator Bernie Sanders. Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein hatte zunächst für Powell gestimmt, im Anschluss aber mit Erlaubnis ihre Stimme geändert. Senatorin Elizabeth Warren erklärte, sie habe gegen Powell gestimmt, da sie befürchte, er werde wichtige Regulierungen zurücknehmen, die dabei helfen, eine weitere Finanzkrise zu verhindern. Der Top-Demokrat des Bankenausschuss des Senats, Sherrod Brown, zeigte sich angesichts Powells Jahre im Vorstand der US-Zentralbank positiver: "Seine Erfolgsgeschichte der letzten sechs Jahre zeigt, dass er ein umsichtiger Entscheidungsträger ist", so Brown.

Als Anwalt und Investmentmanager wird der 64-Jährige der erste Chef der Zentralbank seit 40 Jahren, der keinen höheren Abschluss im Wirtschaftsbereich vorweisen kann. Trump hatte sich dagegen entschieden, Yellen eine zweite Amtszeit anzubieten. Es war das erste Mal in vier Jahrzehnten, dass der Person auf Chef-Posten der Fed keine zweite Amtszeit angeboten wurde. Trump betonte zwar, er halte viel von Yellen, wolle während seiner Präsidentschaft der US-Notenbank aber sein eigenes Profil verpassen.

Die meisten Volkswirte erwarten, dass Powell die moderate und vorsichtige Linie seiner Vorgängerin mit vorsichtigen Zinsschritten fortsetzen wird. Politisch gilt er als den regierenden Republikanern nahestehend. Er war auch der Wunschkandidat von Finanzminister Steven Mnuchin, woraus eine gewisse Nähe zwischen Regierung und Notenbank abgeleitet werden könnte. Powell ist bereits seit 2012 Mitglied im Board of Governors, dem Führungsgremium der Fed.

(wer)
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