Kommentar Merkels Schicksal ist der Euro

Düsseldorf (RP). Die Bundeskanzlerin kämpft derzeit an mindestens zwei Fronten für den Erhalt des Euro – und damit perspektivisch auch für den Erhalt ihrer Kanzlerschaft.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre politische Zukunft fest an den Erfolg des Euro gekettet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre politische Zukunft fest an den Erfolg des Euro gekettet.

Foto: AP, dapd

Düsseldorf (RP). Die Bundeskanzlerin kämpft derzeit an mindestens zwei Fronten für den Erhalt des Euro — und damit perspektivisch auch für den Erhalt ihrer Kanzlerschaft.

In der Koalition rumort es, weil Angela Merkel den Rettungsschirm durch einen technischen Kniff schlagkräftiger machen will. Und mit Frankreich ist Merkel wenige Tage vor dem entscheidenden Gipfel am Sonntag überkreuz über den Umfang eines Schuldenerlasses für Griechenland.

Gelingt es Merkel nicht, beide Probleme noch vor dem Gipfel zu lösen, droht an den internationalen Finanzmärkten in der kommenden Woche ein weiterer Absturz, dessen Folgen unkalkulierbar sind. Zu groß sind die Erwartungen der Kapitalanleger an den Gipfel, die Merkel und der französische Präsident selbst vor zehn Tagen nach Sarkozys Stippvisite in Berlin geschürt hatten.

Das Ende der Währungsunion, der Zusammenbruch des Euro und damit auch der Koalition ist wahrscheinlicher geworden.

Der Kredithebel für den Rettungsschirm wird notwendig, weil sein Volumen schlicht nicht ausreicht, wenn große Länder wie Italien (oder gar Frankreich) weiter in den Abwärtsstrudel gerieten.

Eine Kreditausfallversicherung, die das Risiko privater Investoren mindert, das der Steuerzahler aber erheblich ausweitet, ist unschön und ungerecht, aber immer noch das geringste unter den diskutierten Übeln.

(RP)
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