41,5 Prozent sind betroffen Migranten leiden besonders unter Altersarmut

Düsseldorf · Vier von zehn in Deutschland lebenden Ausländern sind im Rentenalter von Armut bedroht. Damit ist die Altersarmut unter ausländischen Senioren, die oft als sogenannte Gastarbeiter kamen, mehr als dreimal so hoch wie unter gleichaltrigen Deutschen.

Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung waren 2011 in Deutschland 41,5 Prozent der Ausländer über 65 Jahren von Altersarmut bedroht, 12,7 Prozent bezogen Grundsicherung. Unter den Senioren mit deutscher Staatsangehörigkeit waren nur 2,1 Prozent darauf angewiesen.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Armutsrisiko unter älteren Ausländern um knapp drei Prozentpunkte gestiegen. Da parallel immer mehr Migranten das Rentenalter erreichten, wuchs auch die absolute Zahl der armutsgefährdeten Ausländer über 65 Jahren: Von 171.000 im Jahr 2005 auf 268.000 im Jahr 2011.

Die Aussichten werden sich nach Analyse der Stiftung noch weiter verschlechtern: Männliche ausländische "Bestandsrentner" erhielten 2011 monatlich im Durchschnitt 811 Euro aus der Rentenkasse.

Ausländische Frauen noch stärker betroffen

Neurentner bekamen hingegen nur 623 Euro - ein Einkommen unterhalb der Schwelle für die Grundsicherung, die bei 698 Euro liegt. Noch niedriger waren die Renten ausländischer Frauen, und auch bei ihnen mit sinkender Tendenz. "Nach einem Leben voller Arbeit droht den ehemaligen Gastarbeitern die Altersarmut", resümiert die Böckler-Stiftung.

2011 bezogen 13,3 Prozent aller Senioren in der Bundesrepublik ein monatliches Einkommen unter 848 Euro, so die Studie unter Berufung auf den Mikrozensus. 848 Euro entsprechen 60 Prozent des "bedarfsgewichteten mittleren Einkommens". Wer als Alleinstehender weniger hat, gilt nach gängiger Definition als "armutsgefährdet". In der Gesamtbevölkerung traf das auf 15,1 Prozent der Menschen zu.

(KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort