Nähert sich 87 Dollar Ölpreis schießt in die Höhe

Hamburg/New York (RPO). Der Ölpreis schießt weiter in die Höhe und nähert sich allmählich der Grenze von 90 Dollar pro Barrel (159 Liter). Am Dienstag kostete ein Fass Leichtöl im elektronischen Handel der New Yorker Rohstoffbörse zeitweise 86,79 Dollar, 66 Cent mehr als zu Handelsschluss am Montag.

Damit wurde am dritten Handelstag in Folge eine Rekordhöhe erreicht. Am Montagabend hatte der Preis zum ersten Mal die 86-Dollar-Marke überschritten, nachdem der Preis am Montag um 2,44 Dollar in die Höhe geschossen war.

Ursache des Anstiegs sind vor allem Spannungen zwischen der Türkei und Kurden im Nordirak sowie spekulative Käufe als Folge der politischen Krise. Jede Art von Unruhe oder Kriegsgefahr im Nahen Osten wirkt sich auf den Ölpreis aus, weil in der Region die wichtigsten Ölreserven der Welt lagern. Lieferunterbrechungen würden die Versorgung der Industrieländer gefährden.

Zwar fließen nur kleine Mengen aus dem Irak über eine Pipeline in die Türkei. Aber ein Krieg dort könnte die ganze Region erfassen.

Nach Einschätzung von Ölhändlern sind außerdem kapitalstarke Fonds auf den Zug gesprungen und kaufen spekulativ Öl. Zum Teil handle es sich um automatische Käufe, die beim Erreichen bestimmter Preishöhen ausgelöst würden.

Außerdem treiben niedrige Lagerbestände in den USA zu Beginn der Heizperiode den Preis, wie auch der wieder schwächere Dollarkurs. Öl wird in Dollar abgerechnet, ein fallender Dollar macht Öl in anderen Währungen billiger.

Das für Europa bestimmende Nordseeöl Brent stieg ebenfalls im Preis auf den Rekordwert von zeitweise 83,15 Dollar. Die Benzinpreise in Deutschland lagen zu Wochenbeginn unterdessen noch unter den Rekordständen. Allerdings zogen die Großhandelspreise für Diesel bereits an. Am Montagabend stiegen in Deutschland auch die Öl und Benzinpreise.

(ap)
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