Arbeitslosigkeit vs Fachkräftemangel Schavan will spanische Jugendliche anwerben

Stuttgart · Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will mehr Jugendliche aus Spanien auf den deutschen Arbeitsmarkt locken. Dazu trifft sich die Ministerin heute in Stuttgart zu einer Konferenz mit ihrem spanischen Amtskollegen José Ignacio Wert Ortega.

Das ist Annette Schavan
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Hintergrund der Kooperation ist der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und der Fachkräftemangel hierzulande. Beide Seiten wollen jungen Leuten in Spanien bessere Ausbildungsmöglichkeiten eröffnen oder ihnen alternativ Perspektiven in nördlicheren Ländern Europas bieten. Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums ist in Europa jeder vierte Jugendliche arbeitslos, in Spanien ist es sogar jeder zweite.

Schavan will laut einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" mit ihrer Initiative an die Beschlüsse des EU-Krisengipfels und die Ziele des Wachstumspakts anknüpfen. Die CDU-Politikerin sagte der Zeitung, ihre Ausbildungsoffensive solle "beispielgebend für die Europäische Union" werden. 50 Spezialisten sollen an der Konferenz teilnehmen.

BA warnt vor Nachwuchsproblemen

Die Bundesagentur für Arbeit warnt unterdessen vor Nachwuchsproblemen bei vielen Berufen. "In manchen Berufen ist erkennbar, dass es mittelfristig relativ viele Renteneintritte und daher einen relativ hohen Ersatzbedarf geben wird", erklärte Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur, der "Passauer Neuen Presse" .

Becker berief sich auf eine neue Erhebung seiner Behörde. Demnach werden in den nächsten zehn Jahren beispielsweise knapp 28 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Baggerfahrer und etwa 25 Prozent der Buchhalter, Industriemeister und Werkmeister in den Ruhestand gehen.

(dpa)
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