Steuer-Gewerkschaft "Noch nie waren die Zeiten für Steuerhinterzieher so schlecht"

Berlin · Mit der Verschärfung der Regeln für eine strafbefreiende Selbstanzeige bei Steuervergehen erwartet die Deutsche Steuer-Gewerkschaft für das Jahr 2014 eine Rekordzahl bei den Selbstanzeigen. Er rechne mit mehr als 40.000 Selbstanzeigen von Steuersündern, sagte der Vorsitzende der Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler.

Wie geht das mit der Selbstanzeige?
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Das erfuhr die "Hannoversche Allgemeine Zeitung". "Noch nie waren die Zeiten für Steuerhinterzieher so schlecht", sagte Eigenthaler. Es sei zu begrüßen, dass die Gerichte inzwischen "scharf" gegen Steuersünder vorgingen.

Um auf allen Ebenen für Steuerehrlichkeit sorgen zu können, fehle es den Finanzbehörden jedoch an Personal, erklärte Eigenthaler. Insgesamt würden 15.000 bis 20.000 Mitarbeiter fehlen, beklagte er. Steuersünder hätten schon neue Wege gefunden, um das Geld vor dem Fiskus zu verstecken. "Das Schwarzgeld wird von den Konten genommen und in Sachwerte wie Immobilien, Reitpferde, Kunst und Gold investiert", sagte Eigenthaler. Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft vertritt die Interessen der Beamten und Arbeitnehmer in der Steuerverwaltung.

Die neuen Regeln treten zum Jahreswechsel in Kraft. Demnach bleibt künftig Steuerhinterziehung bei einer Selbstanzeige nur noch bis zu einem Hinterziehungsvolumen von 25.000 Euro grundsätzlich straffrei. Bei höheren Beträgen wird ein Zuschlag fällig. Bislang liegt die Grenze bei 50.000 Euro.

Der fällige Aufschlag richtet sich jeweils nach der Höhe der hinterzogenen Summe. Ab 25.000 Euro beträgt die zusätzliche Zahlung zehn Prozent der Steuerschuld, ab 100.000 Euro 15 Prozent und ab einer Million Euro 20 Prozent. Zudem muss sich die Korrektur falscher Angaben zu steuerlich relevanten Einkünften statt auf fünf auf die zurückliegenden zehn Jahre erstrecken.

(AFP)
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