So vertuschen Unternehmen die Steuererhöhung

Trick 1: Mogelpackungen
Die dreisteste Geldmacherei der Unternehmen. In den gleichen Verpackungen wie zuvor, die zum selben Preis angeboten werden, ist weniger Inhalt drin. Die Verbraucher werden durch geschickte Tarnung getäuscht.

Beispiele für Mogelpackungen
Melitta bietet in den neuen Verpackungen nur noch 80 anstatt 100 Filtertüten an. Der Verbraucher aber wird auf den geschrumpften Inhalt nicht aufmerksam, da die Verpackung die gleiche ist. Fiese Schummelei!

Beispiele für Mogelpackungen
Hansaplast bietet anstatt wie üblich fünf nur noch vier ABC-Wärmepflaster in einer Packung an. Am Preis haben die Hersteller aber nicht geschraubt, er ist gleich geblieben.

Beispiele für Mogelpackungen
Anderes Beispiel: Taschentücher. Marktführer Tempo passt sich Melitta an und verpackt nur noch 80 anstatt 100 Taschentücher in einer Verpackung. Auch hier werden die Kunden reingelegt. Auch Zewa Softies führt die Verbraucher an der Nase herum. Statt 15x10 nur noch 15x9 Menthol-Taschentücher. Aber: Der Preis ist angestiegen. Die Großpackung kostet 1,50 Euro, zehn Cent mehr als zuvor.

Trick 2: Relaunch
Die Produkte werden überarbeitet und erwirken einen Zusatznutzen. Dadurch bleibt den Unternehmen Spielraum für Preisanpassungen.

Beispiele für Relaunch
Hakle hat sein feuchtes Toilettenpapier von 72 auf 49 Tücher reduziert. Der Crux an der Sache: Gleicher Preis, gleich große Box.Die Kunden stört es offenslichtlich nicht - Hakle hat den Umsatz um 32 Prozent gesteigert.

Trick 3: Preisverwirrung
Viele Sonderangebote, immer mehr Preisunterschiede - die Verbraucher werden durch die verschiedenen Angebote der Unternehmen verwirrt und wissen nicht, wie der Grundpreis des gewünschten Artikels aussieht.

Trick 4: Billigere Zutaten
Um die Kosten für die Steuererhöhung wieder reinzubekommen, nutzen die Unternehmen immer öfter billigere Rohstoffe. Getränke (Limonade, Cola etc.) oder Cremes werden zum gleichen Preis, aber in viel schlechterer Qualität angeboten.

Beispiel für billigere Zutaten
Die Getränkebranche hat die größten Probleme, die Steuererhöhung auf die Verbraucher abzuwälzen. Die Kunden merken, wenn eine Verpackung nicht mehr den gleichen Inhalt hat wie zuvor. Der Geschmack kann die Kunden ebenfalls nicht täuschen. Den Unternehmen bleibt also nur übrig, auf billigere Zutaten zu setzen.

Beispiel für billigere Zutaten
Die Marken-Experten aber schlagen im Hinblick auf die billigeren Zutaten Alarm. "Billigere Rohstoffe mindern die Qualität und untergraben das Markenimage ebenso wie Mogelpackungen", erklärt arkenberater Klaus Brandmeyer. Doch am Ende entscheidet der Kunde, ob die Tricks der Unternehmen ziehen oder nicht.

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Zuletzt aktualisiert:
29.08.2006

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